Es ist über zehn Jahre her, seit Jerome D'Ambrosio das letzte mal in der Formel 1 aktiv war. Der Belgier bestritt die Saison 2011 für Hinterbänklerteam Marussia und dann noch ein Rennen 2012 als Ersatz für den gesperrten Romain Grosjean für Lotus in Monza. Jetzt ist der mittlerweile 37-jährige zurück im F1-Paddock, aber nicht mehr im Cockpit. Er hat eine neue Aufgabe im Team von Mercedes erhalten.

Teamchef Toto Wolff erklärte nun, warum der Belgier verpflichtet wurde. D'Ambrosios Ankunft in Brackley hat auch mit dem Abgang eines anderen zu tun: "Jerome übernimmt einige der Aufgaben von James [Vowles, zu Williams gewechselt, Anm. d. Red.]. Er betreut unser Programm für Nachwuchsfahrer in enger Kooperation mit Gwen [Lagrue, Chef des Fahrerprogramms, Anm. d. Red.], der das in den letzten Jahren sehr erfolgreich gemacht hat. Mit Gwens Teams suchen wir schon an der Basis, selbst bei Go-Kart-Anfängern. Er ist da sehr aktiv und hat das mit James gemacht. Jetzt hat innerhalb unserer Struktur in Brackley Jerome diese Rolle übernommen."

Toto Wolff ist seit 2013 der Boss bei Mercedes, Foto: LAT Images
Toto Wolff ist seit 2013 der Boss bei Mercedes, Foto: LAT Images

In die kompletten Fußstapfen des neuen Williams-Teamchef tritt D'Ambrosio damit aber erstmal nicht. "Es gibt viele Dinge, die James über die Strategie hinaus gemacht hat. Jerome muss noch in die Organisation hineinwachsen. Im Moment ist das seine Aufgabe", gab Wolff an. Im Nachwuchskader von Mercedes deutet sich mit dem Italiener Andrea Kimi Antonelli das nächste große Talent nach George Russell an. D'Ambrosio wird also an seiner Betreuung und der der anderen Mitglieder des Kaders wesentlich beteiligt sein.

D'Ambrosio von einer Wolff zum anderen Wolff

Doch wie kam es überhaupt zu D'Ambrosios Anstellung? Toto Wolff war zunächst nicht der treibende Faktor: "Ich kenne Jerome schon sehr lange. Damals, als er noch bei Renault im Fahrerprogramm war, dachte ich darüber nach, sein Manager zu werden. Das ist etwa 15 Jahre her. Als er aus dem Programm fiel, habe ich ihn mir erneut angesehen. Ich kannte ihn also als Rennfahrer, aber nicht als Mensch und auch nicht seine Fähigkeiten als Manager. "

Doch im Hause Wolff hatte der Belgier trotzdem eine Visitenkarte hinterlassen: "Als Susie [Wolff, Anm. d. Red.] ihm die Möglichkeit gab, aus dem Cockpit zu springen und eine Managerrolle zu übernehmen, da hat er diese Chance mit beiden Armen ergriffen. Sie bildeten ein konkurrenzfähiges Duo und dann übernahm Jerome für ein weiteres Jahr und führte das Team [Venturi, Anm. d. Red.] zu einem zweiten Platz in der Formel-E-Meisterschaft." Zwischen 2014 und 2020 war D'Ambrosio selbst noch in der Formel-E unterwegs gewesen und holte dabei drei Siege.

Susie Wolff gab dem Belgier die Chance im Formel-E-Team von Venturi, Foto: LAT Images
Susie Wolff gab dem Belgier die Chance im Formel-E-Team von Venturi, Foto: LAT Images

Wie erfolgreich kann D'Ambrosio ohne Lenkrad in der Hand sein? Toto Wolff will erst einmal abwarten: "Er hat das Know-How eines Rennfahrers auf hohem Level, er war einmal Go-Kart-Weltmeister und er war in der Formel 1. Auf der anderen Seite bringt er aber auch die Fähigkeiten eines Managers mit. Wo ihn das am Ende hinführt, ist die Frage. Noch ist er in einer sehr frühen Phase seiner Karriere, er hat gerade erst im Fahrerprogramm mit administrativen Aufgaben angefangen. Wie werden sehen, wo das hinführt."

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