Es war der größte Moment in Pierre Gaslys Karriere: Am 6. September 2020 in Monza fuhr der Franzose als Erster über die Ziellinie und holte damit seinen ersten, und bis heute auch einzigen, Formel-1-Sieg. Damit erlöste er die Motorsport-Nation Frankreich, die seit Olivier Panis' Triumph in Monaco 1996 auf einen Sieger in der Königsklasse gewartet hatte.
Das Auto des historischen Erfolges wird Teil der ersten offiziellen Formel-1-Austellung in Madrid. Die 'F1-Exhibition' auf dem Messegelände IFEMA hat damit neben dem Haas-Wrack von Romain Grosjeans Feuerunfall aus dem Bahrain Grand Prix eine weitere Attraktion aus dem Jahre 2020 zu bieten. Mit dem AT01 holte AlphaTauri den zweiten Sieg der Teamgeschichte an derselben Stelle, an der Sebastian Vettel 2008 bereits den ersten Erfolg unter dem Namen Toro Rosso einfuhr.
"Es gibt nichts Besseres als Formel-1-Rennsieger genannt zu werden. In meinem ganzen Leben hat das von allen Sachen am besten geklungen. Das war ein unglaublicher Moment", erinnert sich Gasly, der zur Saison 2023 von AlphaTauri zu Alpine gewechselt ist. Der Sieg des Franzosen damals war eine Sensation. Zum einen, weil Mercedes die Saison nach Belieben dominierte, zum anderen aber auch, weil erstmals seit dem Australien Grand Prix 2013 ein Team außerhalb der 'großen Drei' von Mercedes, Red Bull und Ferrari gewann.
Von Startplatz 10 gestartet, profitierte Gasly bei seinem Sieg von günstigen Umständen. Eine rote Flagge ersparte ihm den Boxenstopp und der führende Lewis Hamilton tat ihm einen großen Gefallen: Der Brite fuhr bei roter Ampel während einer Safety-Car-Phase an die Box. Die folgende Stop-and-Go-Strafe musste er nach dem Restart absitzen und fiel ans Ende des Feldes. Seine wütende Aufholjagd endete auf Rang sieben, aber nicht in Reichweite Gaslys. Der Franzose hatte mit einem starken Restart Rang zwei erobert und die Führung durch Hamiltons Strafantritt geerbt.
Der Gegner des Franzosen war nun Carlos Sainz im McLaren. Gasly war auf einer Mission: "Während des Rennens, als mir klar wurde, wie die Dinge gerade laufen, wusste ich: Das ist mein Moment. Jetzt ist meine Zeit, zu glänzen. Ich werde mir diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen." Und so fuhr der damals 24-Jährige auch. Die Nervosität stand dabei aber nicht im Vordergrund: "Wir haben 25 Runden lang geführt. Sie waren lang, aber ich habe jede einzelne Runde genossen. Dieses Rennen zu kontrollieren, war das beste Gefühl, dass ich jemals in der Formel 1 hatte." Bis zur Zielflagge hielt Gasly den schnelleren Sainz in Schach.
Sein Siegerauto des Models AT01 kann in der F1-Exhibition, die ab 24. März ihre Pforten öffnet, besichtigt werden. Der Bolide wird im Ausstellungsabschnitt 'Desing Lab' zu sehen sein, in dem der Entwicklungsprozess von Formel-1-Autos gezeigt werden soll. Insgesamt soll es dort Stücke von fünf Teams zu sehen geben, u.a. auch eine Power-Unit aus dem Jahr 2022. Das Auto Gaslys wird dort jedoch sicherlich die zentrale Attraktion darstellen.
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