Formel 1, Haas: Hülkenberg-Sensation bei Comeback

Hülkenback gelungen: Nach gutem Trainingsfreitag lieferte Nico Hülkenberg auch bei seinem ersten Qualifying als Stammfahrer bei Haas ab. Ein Einzug in Q3 und Platz zehn zauberten ein Lächeln auf Günther Steiners Gesicht. Aber: Hülkenberg warnt vor vorzeitiger Euphorie und will nüchtern und pragmatisch in den Großen Preis von Bahrain gehen.

Hülkenberg: Track-Limits beenden Triumphzug im Qualifying

"Ich bin zufrieden. Wir konnten gestern schon sehen, dass das Auto auf eine Runde funktioniert und konkurrenzfähig ist", meinte Nico Hülkenberg nach dem Qualifying und war von der guten Performance des VF-23 nicht wirklich überrascht. Der Deutsche marschierte auf der ersten Station seiner Comeback-Tour bis ins Q3 durch.

Hülkenberg schlug Magnussen klar im ersten Qualifying-Duell der Saison, Foto: LAT Images

Dort wurde ihm allerdings aufgrund von Track-Limits in Kurve vier die Rundenzeit gestrichen. "Ich wusste, dass es eng war", berichtet der Emmericher. "Aber sowas passiert leider. Für mich hat es nicht wirklich einen Unterschied gemacht." So startet der Deutsche den ersten Grand Prix der Formel-1-Saison 2023 auf Platz zehn. Neben Esteban Ocon, der ihm 2020 sein Cockpit bei Renault kostete.

Hülkenberg verzaubert weiter bei Formel-1-Comeback

Schon zuvor hatte Hülkenberg Pech, als er sich bei der roten Flagge in Q1 schon auf der Strecke befand. "Das war natürlich nicht ideal", so der Deutsche. "Ich musste dann mit einem gebrauchten Soft-Reifen gegen alle anderen mit einem neuen fahren. Da sah es zuerst schlecht für mich aus, aber wir hatten ein schnelles Auto."

Ein schnelles Auto und einen schnellen Fahrer: Hülkenberg zeigte sein Können und bestätigte seine gute Leistung der Freien Trainings. "Es war leider nicht perfekt in Q3, aber davon lasse ich mir jetzt nicht den Tag verderben", meint der 35-Jährige. Trotzdem reichte es gleich für eine Top-10-Platzierung.

Hülkenberg warnt: Ein gutes Qualifying ist schön, bringt aber nichts

"Auf eine Runde sind wir sicherlich mit dabei. Aber es ist so eng, da kommt es auch auf die fahrerische Performance an", analysiert Nico Hülkenberg. Steigt aber gleichzeitig auf die Euphorie-Bremse. "Ein gutes Qualifying ist natürlich schön zu haben, aber morgen geht es um alles."

Klares Ziel des Haas-Piloten: Punkte. "Morgen werden die Brötchen gebacken und verdient. Das wird ein wahrer Härtetest und ein schwieriges Rennen", weiß der Deutsche. Bei der Rennsimulation mit Softreifen befand sich Hülkenberg im hinteren Drittel: 1,5 Sekunden langsamer als die Spitze. Ein weiteres Sorgenkind des VF-23 ist sein hoher Reifenverschleiß.

Geheimwaffe: 13 Jahre Formel-1-Erfahrung

"Mir hilft meine Erfahrung. Ich habe das schon viele Jahre gemacht und weiß, was auf mich zukommt", ist Nico Hülkenberg vor seinem Comeback-Rennen in der Steinwüste von Bahrain nicht sonderlich aufgeregt. "Der Druck fällt heute etwas ab und morgen baue ich dann den Spannungsbogen wieder auf."

Nico Hülkenberg mit Bernie Ecclestone in seiner Rookie-Saison 2010, Foto: Sutton

2010 fuhr der Emmericher sein erstes Formel-1-Rennen für Williams. Nach Verlust seines Cockpits ist er nach dreijähriger Pause (unterbrochen durch einige Ersatzfahrereinsätze) wieder als Stammfahrer im Fahrerlager. "Ich weiß, was von mir erwartet wird und was ich leisten muss. Ich werde nüchtern und pragmatisch an die Sache rangehen", so der 'alte Hase' Hülkenberg.

"Nico hat einen fantastischen Job bei seinem Comeback gemacht", freut sich auch Haas-Teamchef Günther Steiner. Teamkollege Kevin Magnussen kam nicht über Q1 hinaus und wurde nur Siebzehnter. "Ich hatte bei meinem zweiten Versuch Probleme mit dem Verkehr", so der Däne. "Das ganze Feld ist so eng zusammen. Du verlierst nur ein bisschen und bist draußen."