Die ersten Trainings der neuen Formel-1-Saison 2023 standen ganz im Zeichen von Sensationen. Aber nicht nur Fernando Alonsos Freitags-Bestzeit beeindruckte in Bahrain. Nur 0,469 Sekunden dahinter reihte sich am Abend in Bahrain Haas-Neuling Nico Hülkenberg ein.

Hülkenberg und Haas lieferten in den Qualifying-Simulationen des Freitags eine späte Glanzvorstellung ab. Die 1:31,376 reichte für einen fünften Gesamtrang, nur neun Tausendstel fehlten Hülkenberg auf den Ferrari-Werkspiloten Charles Leclerc.

Hülkenberg auch im Haas sofort schnell

Der in der Vergangenheit als Spezialist für die schnelle Qualifying-Runde bekannte Hülkenberg wurde seinem Ruf als Formel-1-Pilot mit viel Erfahrung, der sich schnell auf verschiedene Streckenbedingungen einschießen kann, in den ersten Minuten der neuen Saison gleich gerecht. Als es zur Mitte von FP2 an die Qualifying-Simulationen ging, blitze im ersten Sektor eine absolute Bestzeit auf.

Kurz stand Hülkenberg sogar am Ende der Runde ganz oben, ehe Alonso, die beiden Red Bulls und Leclerc ihn auf den fünften Platz zurückdrängten. Trotzdem kann der Haas-Pilot noch immer sogar die zweitschnellste Zeit im ersten Sektor vorweisen. Dort verlor er nur acht Hundertstel auf Alonso.

Mit dem Haas VF-23 war Hülkenberg nach nur eineinhalb Testtagen und eineinhalb Trainingsstunden bereits bestens vertraut und fühlt sich zuhause: "Gewissermaßen, ja. Ziemlich interessant, wie schnell man sich wieder dran gewöhnen kann."

Schürt Hülkenberg-Ergebnis falsche Haas-Hoffnungen?

Die Stimmung in der Haas-Garage ist am Abend nach dem Training gut, aber nicht euphorisch. Denn Hülkenberg verbringt nicht viel Zeit mit dieser einzelnen, wenn auch sehr guten, Runde: "Für den Sonntag haben wir noch immer Arbeit vor uns. Da müssen wir Pace finden und die Abnutzung der Reifen verbessern. Aber in Summe war es ein guter Freitag."

Haas hat in Bahrain seit dem Test bisweilen Probleme mit dem Reifenverschleiß. "Die anderen scheinen bei der Rennpace die Oberhand zu haben", folgert Hülkenberg nach seinem abendlichen Probelauf mit vollen Tanks. Auf der Suche nach Linderung verbrachte Teamkollege Kevin Magnussen viel Zeit mit Setup-Checks, sein Auto wurde mehrmals umgebaut.

Kevin Magnussen fühlte sich im ersten Training wohler, Foto: LAT Images
Kevin Magnussen fühlte sich im ersten Training wohler, Foto: LAT Images

Damit erklärt Magnussen auch eine schlechtere Balance, als es auf die Zeitenjagd ging. Im 1. Training hatte er Hülkenberg noch um 0,641 Sekunden abgehängt. Im 2. Training wurde es jedoch nach Umbauten am Setup und nach einem großen Quersteher im Mittelsektor nur Platz 16: "Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, die nicht wirklich funktioniert haben. Das macht jetzt Sinn, das Auto ist noch neu. Über Nacht haben wir noch viel Arbeit, um den besten Weg zu finden."

Magnussen kam wegen einer längeren Garagen-Pause kaum zu Renn-Vorbereitungen. Hülkenbergs Leistungen lassen ihn und das Team dafür glauben, dass morgen durchaus was zu holen ist. Was genau, das ist die große Frage. "Irgendwo im Mittelfeld", lautet Hülkenbergs vorsichtige Prognose. "Kleinigkeiten können drei, vier Plätze Unterschied machen. Es bleibt abzuwarten."

Formel 1 Bahrain 2023: Der Zeitplan

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