Nach den Testfahrten vor einer Woche an selber Stelle waren sich alle im Formel-1-Paddock einig: Red Bull ist der klare Favorit. Am ersten Trainingstag des Bahrain-GP zeigte sich dann aber ein anderes Bild. Fernando Alonso schockte Red Bull mit Bestzeit im zweiten Training. Aston Martin vor den Weltmeistern? Was war da los?

Im ersten Training holte Sergio Perez noch Bestzeit, aber auch er musste zugeben: "Die Temperaturen schwanken stark, die einzige repräsentative Session war am Nachmittag." Und da lag Fernando Alonso vorne. Weltmeister Max Verstappen ist sich der Stärke des überraschenden Konkurrenten bewusst: "Sie sind schnell, aber das hat man schon im Test gesehen." Sergio Perez stimmte zu: "Das ist keine Überraschung, sondern eine Bestätigung ihrer Stärke."

Sergio Perez war auf eine Runde nicht zufrieden, Foto: LAT Images
Sergio Perez war auf eine Runde nicht zufrieden, Foto: LAT Images

Red Bull erkennt Auto plötzlich nicht mehr wieder

Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko schloss sich dem Loblied auf den Konkurrenten an: "Die Zeit von Alonso war überraschend, selbst wenn er weniger Gewicht an Bord hatte. Das ist auch dann noch ein sehr schnelles und wettbewerbsfähiges Auto." Und bei Red Bull? Da haperte es zunächst gewaltig: "Das war für uns schwierig. Das Auto hat sich plötzlich ganz anders verhalten als bei den Testfahrten."

Auch Max Verstappen berichtete vom plötzlichen Einbruch des RB19: "Ich hatte einen schwierigen Start in den Tag. FP1 war richtig schlecht, ich konnte überhaupt keine Balance bekommen. Das ist wirklich seltsam. Bei den Tests waren wir nie so weit weg, egal was wir ausprobiert haben. Es gibt also ein paar Sachen, die wir erst verstehen müssen." Perez verriet, wo der Schuh besonders drückt: "Wir haben über eine Runde Arbeit vor uns, das würde uns auch für den Longrun sehr helfen."

Longruns besser, Red Bull sieht sich auf richtigem Weg

Droht Red Bull also wirklich eine Niederlage nach den so dominanten Vorstellungen bei den Testfahrten? Helmut Marko weiß zu beruhigen: "Im Longrun war Max bei weitem der Schnellste. Ich glaube der Aston Martin mit Alonso ist zweite Kraft." Sein Spitzenfahrer stimmte zu: "Im Longrun war ich dann recht überrascht, dass das Auto mit allen unseren Änderungen nicht schlecht war." Das Tagesfazit des Niederländers fiel daher auch nicht schlecht aus. "Der Start war also schwierig, aber uns ist die Wende in die richtige Richtung gelungen und es sieht jetzt viel besser aus", berichtete er über die Longruns.

Verstappens mexikanischer Teamkollege sah ebenfalls eine Trendwende im Verlauf des Freitags: "Wir haben heute etwas mit dem Auto experimentiert und haben generell eine Idee, in welche Richtung es morgen gehen sollte." Sein Chef ging noch deutlich weiter: "Jede Änderung hat eine Verbesserung gebracht. Wir sind optimistisch, dass wir morgen wieder auf dem Stand des Tests sein werden."

Panik ist also bei Red Bull also keineswegs ausgebrochen. Max Verstappen glaubt weiterhin an den RB19: "Wir wissen, dass unser Auto sehr konkurrenzfähig ist, aber wir haben heute nicht alles zusammenbekommen." Helmut Marko legte noch einen drauf. Auf die Frage, ob Red Bull der Favorit auf die Pole-Position sei, entgegnete der Österreicher: "Wenn sich das Auto sich wieder so verhält, wie es Max braucht und wie es im Test war, dann ja."

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