Mick Schumacher und Haas trennten sich 2022 nach zwei gemeinsamen Jahren in der Formel 1. Offiziell erst am Ende der Saison. Aber auseinanderzubrechen begann die Beziehung schon viel früher. Wie viel früher, das zeigt sich im Netflix-Dokudrama 'Drive to Survive', welches eine ganze Episode der Beziehung Schumacher und Haas widmete. In dieser Episode ging es zur Sache.

Schon nachdem Schumacher beim zweiten Saisonlauf in Saudi-Arabien im Qualifying schwer verunfallte, zeigte die Serie ein internes Telefongespräch zwischen Teamchef Günther Steiner und Eigentümer Gene Haas. Mehr davon folgte. Das von der Episode gezeichnete Gesamtbild ist kein schönes. Womit Günther Steiner kein Problem hat.

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Netflix zeigt harte Steiner-Kritik an Schumacher

"Wir haben ihm ein Jahr zum Lernen gegeben, und was macht er? Im zweiten Rennen zerstört er sein verdammtes Auto, weil der andere [Kevin Magnussen, Anm.] schneller ist", dokumentierten die Netflix-Kameras in Saudi-Arabien Steiners Anruf bei seinem Chef Haas, bei dem er den Schaden durch Schumachers Unfall grob auf eine halbe bis eine Million schätzte. "Ich glaube, es wächst ihm vielleicht etwas über den Kopf", entgegnete Haas.

Das war die Grundstimmung der Episode. Talent könne man weder kaufen noch entwickeln, attestierten Steiner und Haas nach Schumachers Crash in Monaco. Das folgende Baku-Wochenende, an dem Schumacher unfallfrei aber langsam unterwegs war, nutzte die Netflix-Regie für einen schonungslosen Zusammenschnitt von Steiners frustrierten Reaktionen am Kommandostand.

Schumachers schwerer Unfall in Monaco hinterließ Spuren, Foto: LAT Images
Schumachers schwerer Unfall in Monaco hinterließ Spuren, Foto: LAT Images

Auch nachdem Schumacher in Silverstone punktete und damit den Handlungsstrang der Episode zum Abschluss noch einmal ins Positive drehte, folgte ein letzter Nachsatz von Steiner. Das Cockpit sei nicht sicher. Wie groß der Frust über Schumachers Unfälle war, ließ Gene Haas im Herbst schließlich auch öffentlich durchblicken.

Steiner schämt sich nicht für Schumacher-Reaktionen

Steiner selbst hat - obwohl für seine Rolle dort inzwischen berühmt - nach wie vor keine einzige Minute von 'Drive to Survive' gesehen, wie er in Bahrain am Donnerstag erklärt: "Aber ich habe diese Kommentare gemacht, ich erinnere mich an manche dieser Kommentare, und ich glaube, sie haben übrigens nicht alles gezeigt, was ich gesagt habe." Beim letzten Halbsatz muss er lachen.

Dass Netflix wie schon mehrmals in der Vergangenheit die Wahrheit mit dem gefilmten Material stark verzerrt hat, scheint Steiner also nicht zu glauben. Haas' Presseabteilung hat die Serie auch durchgesehen und nichts beanstandet: "Natürlich zeigt 'Drive to Survive' die schlimmsten, die größten Momente. Das muss die Serie machen. Was gesagt wurde, kann ich nicht zurücknehmen, und es wurde entschieden, nichts rauszunehmen."

Schumachers schwerer Unfall in Saudi-Arabien lieferte den Auftakt für das Netflix-Drama, Foto: LAT Images
Schumachers schwerer Unfall in Saudi-Arabien lieferte den Auftakt für das Netflix-Drama, Foto: LAT Images

"Wir haben nichts zu verstecken", steht Steiner dazu. "Ich schäme mich nicht dafür. Ich kann es damit rechtfertigen, dass es in der Hitze des Gefechts war. Da sagst du als Racer Dinge, die ich jetzt nicht sagen würde." Vonseiten Schumachers hat er zuletzt nicht viel gehört. "Ich habe ihn kurz beim Test gesehen und Hallo gesagt."

Steiner konzentriert sich lieber auf seine neue Fahrerpaarung von Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen. Bei denen sieht er die Unfall-Gefahr deutlich niedriger: "In dieser Position ist es viel einfacher. Ihnen können noch immer Unfälle passieren, und wir sagen nicht, dass sie keine haben werden, aber wenn man sich ihre Geschichte ansieht, dann sind das zwei sehr saubere Fahrer."

Formel 1 Kalender 2023: Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt.