Die Formel-1-Testfahrten in Bahrain sind Geschichte, vom 3. bis 5. März findet am gleichen Ort findet das erste Rennen der Formel-1-Saison 2023 statt. Im Vorjahr startete Ferrari mit einem Doppelsieg in die Saison, beide Red Bull schieden aus. Viele Tifosi hatten schon einen ersten WM-Titel seit Kimi Räikkönens Triumph 2007 vor Augen, bevor der weitere Saisonverlauf ihre Träume zerstörte.

Trotz des zu Saisonbeginn besten Paketes ertönte in Österreich zum letzten Mal die italienische Nationalhymne, danach gewann Red Bull (und einmal Mercedes) 2022 alle restliche Grands Prix. Das soll 2023 nicht wieder vorkommen: Ferrari startete bei den Testfahrten zwar hinter Red Bull, aber mit einem guten Entwicklungs-Plan und vielen Updates in die neue Formel-1-Saison.

Ferrari startete 2022 mit dem besseren Auto, musste sich im Saisonverlauf aber Red Bull geschlagen geben, Foto: Scuderia Ferrari
Ferrari startete 2022 mit dem besseren Auto, musste sich im Saisonverlauf aber Red Bull geschlagen geben, Foto: Scuderia Ferrari

Vasseur: Red Bull und Mercedes Vorteil im Entwicklungs-Rennen

"Vermutlich war es eine bewusste Entscheidung, sich auf das 2023er-Projekt zu fokussieren", meinte Fred Vasseur bei den Testfahrten. Er äußert sich nur ungern zur letzten Saison, wo noch sein Vorgänger Mattia Binotto das Kommando innehatte. Mercedes entwickelte den W13 länger, deswegen hätte der deutsche Rennstall zu Saisonende immer mehr Boden auf die Scuderia gut gemacht. Kein Grund zur Sorge für die Scuderia.

Der neue Ferrari-Teamchef nimmt sein Team in Schutz: "Das hatte auch damit zu tun, dass Red Bull und Mercedes sehr spät den Fokus von 2021 auf 2022 verschoben haben." Ein Nebeneffekt, wenn bis zur letzten Runde des letzten Rennens um die Weltmeisterschaft gekämpft wird.

"Sie sind mit Übergewicht in die Saison gestartet", führt Vasseur aus. "Das ist ziemlich leicht zu ändern und hat direkte Auswirkungen auf die Performance des Autos." Denn: Gewichtsverlust ist das einzige Update, das garantiert funktioniert und Rundenzeit bringt. Gerade in Zeiten des Budget-Caps wichtig, da für Fehltritte nicht unbegrenzt Ressourcen zum Ausgleich vorhanden sind.

Ferrari: Neuer Entwicklungs-Weltmeister?

Im Vorjahr legte die Scuderia die Weiterentwicklung ihres F1-75 ab dem Unterboden-Update in Japan auf Eis. Im Gegensatz zu 2023: In dieser Saison plant das Team nicht vorzeitig mit der Weiterentwicklung des SF-23 aufzuhören. "Wir haben gute Updates im Köcher. Und werden nicht vor Saisonende stoppen", verspricht Fred Vasseur.

Die ersten Updates stehen schon in den Startlöchern. "Natürlich arbeiten wir am Auto", verrät der 53-Jährige. "Hunderte von Leuten arbeiten daran." Das ist die Einstellung des Teams. Obwohl Ferrari mit ihrem Auto nach den Tests grundsätzlich zufrieden ist, und nicht wie McLaren mit großen Problemen ihre Hoffnungen bereits auf das erste größere Update in Baku setzt. Aber: Auf Red-Bull-Level ist Ferrari noch nicht.

"Nicht für nächste Woche, das wäre zu kurzfristig. Aber für Jeddah und Melbourne haben wir Updates geplant, sofern wir es schaffen", so der Franzose. "Das ist kein Geheimnis." Fred Vasseur sagt somit Red Bull in ihrer Paradedisziplin den Kampf an.

Die ersten Ferrari-Upgrades sind schon für das zweite oder dritte Saisonrennen geplant , Foto: LAT Images
Die ersten Ferrari-Upgrades sind schon für das zweite oder dritte Saisonrennen geplant , Foto: LAT Images

Red Bull: Handicap durch Budget-Cap-Strafe

Der RB18 feierte im Vorjahr 17 Siege, dessen Evolution aus der Feder von Adrian Newey verspricht ebenfalls Großes: "Insgesamt hat sich das Auto im Vergleich zum letzten Jahr noch weiter verbessert", freut sich Max Verstappen bei den Wintertests. Update-mäßig muss Red Bull aber vorsichtig und im Optimalfall fehlerlos agieren. "Wir müssen haushalten, sowohl mit dem Budget-Cap als auch bei den Windkanalzeiten", gibt Dr. Helmut Marko zu bedenken. "Es gibt keinen Raum für Experimente oder Risiko." Das erste Update bei Red Bull soll (erst) beim vierten Rennen in Baku kommen.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

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