In der Formel-1-Saison 2023 kommt es zum Rendezvous zwischen alten Bekannten. Charles Leclerc und Frederic Vasseur arbeiten zum ersten Mal seit 2018 wieder im selben Team. Leclerc, damals Formel-1-Debütant, absolvierte seine erste Saison beim Sauber-Team unter der Leitung Vasseurs. Seither hat sich viel verändert. Leclerc ist mittlerweile Rennsieger und Weltmeisterschafts-Aspirant. Wie stark sich Ferraris Kronprinz seit seinem Rookie-Jahr verändert hat.

Vasseur: Leclerc derselbe Formel-1-Fahrer, aber reifer

Den Speed besaß Leclerc schon 2018. Seinen Teamkollegen konnte er mit 39 zu 9 Punkten schlagen. Im Qualifying-Duell ließ der Monegasse ebenfalls keinen Zweifel an seinem Talent aufkommen. 17 - 4 war das Ergebnis aus Sicht Leclercs. Teamkollege Marcus Ericsson musste sein Cockpit nach der Saison räumen. Aktuell geht er in der IndyCar an den Start.

Leclerc und Vasseur arbeiteten schon bei Sauber zusammen, Foto: Sutton
Leclerc und Vasseur arbeiteten schon bei Sauber zusammen, Foto: Sutton

Für Vasseur liegt der Unterschied zwischen der fünf Jahre älteren Leclerc-Version nicht in der Schnelligkeit begründet. "Er ist jetzt fünf Jahre älter und hat eine viel klarere Vision von dem, was er vom Auto will", beschreibt Vasseur. Der Franzose beerbt Mattia Binotto bei Ferrari, der seinen Platz Ende des letzten Jahres räumte. "Das ist essenziell, denn bei Sauber haben wir ihm zu Beginn noch die Richtung vorgegeben, in die wir die Balance und das Setup des Autos entwickeln wollten. Das ist der größte Unterschied, jetzt gibt er mehr Kommentare ab und kommuniziert so klarer, was er will", fasst der Franzose die Entwicklung des Monegassen zusammen.

Vorwürfe macht der neue Ferrari-Chef seinem Schützling damit aber nicht. "Als er zu Sauber kam, hat er die Formel 1 gerade entdeckt", erinnert sich Vasseur an einen jungen, unerfahreneren Leclerc. "Aber abgesehen davon [klarere Kommunikation, Anm. d. Red.], ist er exakt derselbe Typ", gibt der Ferrari-Teamchef zu. Die Geschwindigkeit, die ihn schon bei Sauber auszeichnete, hat Leclerc beibehalten. Im vergangenen Jahr konnte er Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz schlagen. 62 Zähler trennten die beiden. Auch Sebastian Vettel hatte der Monegasse in beiden gemeinsamen Jahren im Griff. Vor allem 2020 hatte er die klare Oberhand gegenüber dem vierfachen Weltmeister.

Vasseur setzt auf Meinung der Ferrari-Fahrer

Leclerc besitzt im Vergleich zu Neu-Teamchef Vasseur deutlich mehr Ferrari-Erfahrung. Umso hilfreicher ist die Verbindung zum Monegassen, der die heiligen Hallen von Maranello schon lange sein zweites zuhause nennen darf. "Ein Teil dessen, ein Team kennen zu lernen, ist mit den Fahrern zu sprechen. Sie haben eine etwas differenziertere Sicht auf das Team, als die Mitarbeiter in der Fabrik", beschreibt Vasseur seinen Ansatz, ein Formel-1-Team kennenzulernen. "Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe meines Wechsels bis zum Launch habe ich viel Zeit mit den Fahrern verbracht und mit ihnen besprochen, wo wir uns verbessern können", erzählt der neue starke Mann der Scuderia.

Erste Maßnahmen hat Vasseur schon getroffen. Die in der letzten Saison oft kritisierte Strategie-Abteilung hat Ferrari mittlerweile umstrukturiert. Chef-Strategie Inaki Rueda musste seinen Platz am Kommandostand räumen, um so nicht mehr in der öffentlichen Schusslinie zu stehen. Ab 2023 unterstützt er die Ferrari-Strategie aus der Fabrik in Maranello. Seinen Platz wird Ravin Jain einnehmen, der schon seit 2017 als Strategie-Ingenieur für die Scuderia tätig ist.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt