Hamilton brennt auf 2023: Mercedes-Launch wie Weihnachten!

2021 erlebte Lewis Hamilton die wohl schlimmste Stunde seiner Karriere, als ihm Max Verstappen in der letzten Runde in Abu Dhabi den achten WM-Titel wegschnappte. Danach tauchte Hamilton bis zum Saisonbeginn 2022 unter, nur um dann festzustellen, dass Mercedes unter neuen Regeln hinter die Konkurrenz von Red Bull und Ferrari gefallen war. 2023 soll nun alles anders werden. Der Brite zeigt sich für den Angriff auf den Titel hochmotiviert und hat eine wesentlich bessere Vorbereitung hinter sich als im Vorjahr. "Ich fühle mich deutlich anders [als nach Abu Dhabi 2021, Anm. d. Red.]. Ich hatte eine großartige Winterpause und fantastische Reisen mit meiner Familie. Nach dieser Auszeit fühle ich mich sehr erfrischt und konzentriert", teilte der Rekordsieger der Königklasse am Mittwoch beim Launch des Mercedes W14 mit.

Tatsächlich bewies Hamilton bereits vor der heutigen Präsentation mit Taten, wie sehr sein Feuer brennt: "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so aufgeregt war, wieder ins Auto einzusteigen. Ich habe schon zwei Tests vor dem heutigen Tag gemacht, das habe davor nie gemacht. Das waren die Reifentests [für Pirelli im Vorjahres-Mercedes, Anm. d. Red.]. Ich fühle mich wie wiederbelebt. Ich freue mich so darauf, wieder mit diesem Team zu arbeiten. Ich sehe, wie fokussiert und motiviert alle sind. Ich habe das Auto schon im Dezember im Windkanal gesehen, aber diese Woche ist das aller aufregendste, wenn du den Zusammenbau siehst."

Der Mercedes W14 als verspätetes Weihnachtsgeschenk für Hamilton

Hamilton ist trotz seiner Leidenschaft für den Rennsport bisher als Testmuffel bekannt gewesen, doch zur Vorbereitung für die neue Saison hat er sich also sogar in den ungeliebten W13 der Vorsaison gesetzt. Der 38-jährige verglich die letzten Tage in der Mercedes-Fabrik mit Kindheitserinnerungen: "Das Auto sieht nochmal verschlankt aus, du siehst die Weiterentwicklung. Wir hatten eine Besprechung mit 40 unserer Ingenieure und sie haben erklärt, was sie alles gemacht haben und was wir uns davon erhoffen dürfen. Das ist wie Weihnachten, wenn du darauf wartest, endlich dein Geschenk öffnen zu dürfen."

Hamilton geht in sein elftes Jahr mit dem Erfolgsteam. Dass es auch in Zukunft wieder nach der schwierigen Saison 2022 zu Erfolgen kommen wird, daran zweifelt er nicht. Die Entwicklung im Vorjahr hat sein Vertrauen sogar noch gestärkt: "Was immer uns auch entgegentritt, wir haben das beste Team, um damit fertig zu werden. Hoffentlich funktioniert alles sofort, aber das ist nicht immer der Fall. Ich denke aber, wir haben letztes Jahr bewiesen: Egal was uns passiert, wir können wieder zurückkommen."

Lewis Hamilton vertraut seinem Team, Foto: Mercedes

Nicht nur extra Testfahrten: Hamilton auf neuem Fitness-Level

Damit er seinen Teil zum möglichen Erfolg von Mercedes beitragen kann, hat Hamilton neben den Testfahrten auch noch in einem anderen Bereich zugelegt. "Was die neue Saison angeht: Körperlich fühle ich mich großartig. Ich habe mich wirklich darauf konzentriert in diesem Bereich noch einmal mein Niveau zu heben. Es wird eine Herausforderung, aber dafür lebe ich", gab der siebenfache Weltmeister zu Protokoll. Kartfahren stand aber nicht auf dem Trainingsplan: "Ich halte mich vom Fahren fern. Ich mache andere Sportarten. Ich habe Squash gespielt, war viel surfen und bin viel geschwommen. Außerdem gehe ich regelmäßig laufen, das gehört zu meinem Lebensstil dazu. Ich habe also trainiert. Selbst am Weihnachtstag habe ich einen Berglauf gemacht. Daran habe ich mich über die Zeit gewöhnt, keine längere Pause zu machen. Das hat bisher gut funktioniert."

Dieses Training scheint sich beim Reifentest bereits ausgezahlt zu haben, auch wenn eine bestimmte körperliche Problematik zu Saisonbeginn immer wieder zurückkommt: "Ich bin wieder ins Auto gestiegen, habe etwa 160 Runden in Jerez absolviert und fühlte mich danach gut. Wie immer nach dem ersten Tag im Auto tat mir der Nacken weh, aber danach gewöhnst du dich daran. Mit Sicherheit wird sich mein Körper nach den ersten paar Fahrtagen erst wieder daran anpassen müssen, besonders da das neue Auto hoffentlich schneller sein wird." Ob der W14 wirklich schneller ist, könnte sich bei den anstehenden Testfahrten in Bahrain bereits andeuten. An Lewis Hamiltons Motivation sollte es 2023 jedenfalls nicht scheitern.