Mick Schumacher startet mit dem Formel-1-Launch von Mercedes in ein neues Kapitel seiner Rennfahrer-Laufbahn. Nach dem Rauswurf bei Haas am Ende der letzten Saison muss sich der ehemalige Ferrari-Junior eine zweite Karriere aufbauen. Das Ziel von Schumacher ist klar: Er will sich durch seine Mercedes-Rolle in eine Position bringen, um sich 2024 wieder ein Stammcockpit zu ergattern.
Sein Vorbild ist dabei Alexander Albon. Der Thailänder verlor nach der Formel-1-Saison 2020 sein Stammcockpit bei Red Bull und verbrachte anschließend ein Jahr als Reservemann hinter Max Verstappen und Sergio Perez in Milton Keynes, ehe er 2022 mit Williams in die Königsklasse zurückkehrte. Auch von der Einstellung gegenüber seiner neuen Rolle will sich Schumacher ein Vorbild an dem 26-Jährigen nehmen.
Schumacher sucht Vorbild: Was machen Hamilton und Russell besser?
"Ich werde eine ähnliche Herangehensweise wählen wie Alex", sagte Schumacher und strich die Vorteile seiner neuen Position heraus: "Ich habe nun die Möglichkeiten mich mit zwei Teamkollegen zu vergleichen und nicht nur mit einem, um zu sehen, was sie machen". Damit meint Schumacher natürlich weniger einen fahrerischen Vergleich, sondern vielmehr Referenzwerte über die Einstellung, mit der George Russell und Lewis Hamilton ein Formel-1-Wochenende bestreiten.
Nicht nur Mick gibt sich vor der F1-Saison 2023 lernwillig. Auch bei Mercedes erhofft man sich von dem 43-fachen Grand-Prix-Starter wichtige Unterstützung und hieß ihn im Winter herzlich willkommen. Teamchef Toto Wolff adelte bei der Präsentation der inzwischen wieder schwarzen Silberpfeile in Silverstone den neuen Test- und Ersatzfahrer seines Formel-1-Rennstalls. "Die Zusammenarbeit mit Mick ist wirklich positiv, wie auch der Input, den er bringt", so der Österreicher.
Auch George Russell freute sich auf die neuen Impulse, die Schumacher an Mercedes heranführt: "Er verbrachte zwei Jahre in der Formel 1 mit einem anderen Team und einem anderen Motor. Ich bin sicher, dass er Dinge mitbringen kann, die hilfreich für uns sind", so der Brite.
Wolff: Mick Schumacher kennt die neue Formel-1-Generation
Schumacher erklärte seine Expertise folgendermaßen: "Ich konnte Erfahrungen mit dem letztjährigen Auto sammeln, also mit der neuen Generation. Das bedeutet, dass meine Herangehensweise im Simulator sehr ähnlich sein wird zu jener, die die anderen an der Strecke haben. Dadurch haben wir einen direkten Vergleich."
"Es ist unglaublich wichtig, dass wir einen Test- und Reservefahrer haben, der diese Erfahrung hat und in dieser Formel-1-Generation mit diesen Reifen gefahren ist. Er ist eine richtige Bereicherung für das Team", streute Wolff seinem Nummer-3-Fahrer Rosen.
Russell sieht das ähnlich und denkt, dass Schumacher vor allem bei der Simulator-Arbeit eine große Hilfe sein wird. "Wir haben sehr gute Sim-Fahrer, aber einige von ihnen haben noch nie ein Formel-1-Auto gefahren. Es gibt keinen besseren Fahrer, der im Simulator unser Auto entwickeln könnte (als Mick)".
Für Schumacher ist die Mercedes-Testfahrerrolle zwar ein Debüt im Formel-1-Team, gleichzeitig ist es aber auch ein Comeback bei dem deutschen Automobilhersteller. Denn bei der Daimler-Marke stand er tatsächlich schon einmal unter Vertrag: 2017 wurde Schumacher als Markenbotschafter von Mercedes angeworben und nahm in dieser Funktion regelmäßig an PR-Events teil.
2018 absolvierte der Sohn von Michael Schumacher in dieser Funktion unter anderem mehrere Demorunden in einem DTM-Auto am Nürburgring. Durch seinen Eintritt in die Ferrari Academy endete diese Zusammenarbeit 2019. Ob seine jetzige Wiedervereinigung mit Mercedes langfristiger ist, steht in den Sternen.
Als Stammfahrer scheint sich mittelfristig jedenfalls keine Tür zu öffnen, vor allem seitdem auch Hamilton offen über eine Verlängerung seines Vertrages nachdenkt. "Mein Ziel wird immer die Formel 1 sein. Ob und wann Gespräche anfangen und mit welchem Team wird sich innerhalb der nächsten Monate zeigen", betonte Schumacher und schloss ein zweites Formel-1-Jahr auf der Ersatzbank bei Mercedes nicht aus.
Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken
- 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
- 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
- 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
- 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
- 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
- 07. Mai: Großer Preis von Miami
- 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
- 28. Mai: Großer Preis von Monaco
- 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
- 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
- 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
- 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
- 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
- 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
- 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
- 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
- 17. September: Großer Preis von Singapur
- 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
- 08. Oktober: Großer Preis von Katar
- 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
- 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
- 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
- 19. November: Großer Preis von Las Vegas
- 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi
Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt
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