Bei Lewis Hamilton ist der Wurm drin: Im Sprint-Qualifying in Miami musste er sich erneut seinem Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc geschlagen geben. Seit nicht einmal zwei Monaten sitzt Lewis Hamilton nun im Ferrari, doch es häufen sich die Momente, in denen der Rekordweltmeister keine Lust mehr hat. Bei Hamilton hat sich Ratlosigkeit breitgemacht, er fährt der Spitze und den eigenen Ansprüchen hinterher. Hat der GOAT seine Magie verloren?

Toto Wolff hat dazu eine klare Meinung: "Die Magie ist definitiv noch da." Als Beispiel brachte der Mercedes-Boss den Shanghai-Sprint. Hamilton dominierte das kurze Rennen und fuhr von der Pole-Position zum Sieg. Seit diesem Erfolg sieht es aber eher mager für den siebenfachen Weltmeister aus.

Für Wolff ist das aber kein Grund, an Hamilton zu zweifeln. "Ich glaube nicht, dass man die Magie in einem Rennen hat und im nächsten plötzlich verliert. Wenn alle Faktoren zusammenpassen und Lewis sich im Auto wohlfühlt, dann ist er spektakulär", so Wolff.

Hamiltons Ferrari-Wechsel ein Fehler? Danner: Das wird zäh! (01:47 Min.)

Toto Wolff: Hamiltons Probleme kein Wunder

Dass sich Hamilton im Ferrari schwertut, ist für den Österreicher nicht überraschend. "Er war lange bei uns, ist unsere Arbeitsweise gewohnt", meint Wolff. Hamilton ist in seinen bisher 18 Saisons nur mit Mercedes-Motoren gefahren. Bei diesen Triebwerken musste der Brite nicht mit einer Motorbremse arbeiten, im Ferrari-Gegenstück schon. Es ist sogar eines der Hauptelemente im italienischen Antrieb.

Das verändert das komplette Setup und bringt den siebenfachen Weltmeister aus der Balance. Toto Wolff sorgt sich aber nicht um seinen ehemaligen Fahrer. Hamilton brauche nur Zeit, um sich an alles zu gewöhnen, so wie jeder Pilot in einem neuen Team.

Den Schock, dass Hamilton das Team mit Ende der 2024 Saison verließ, hat Wolff mittlerweile gut verkraftet. "Es war wie zum zwölften Mal in Folge mit deinem besten Freund auf Urlaub zu fahren. An einem gewissen Punkt brauchst du einmal etwas anderes." Hamilton habe eine neue Herausforderung gebraucht, ein gutes Angebot bekommen und Mercedes hatte Kimi Antonelli in den Startlöchern. Zusammen mit George Russell, der nach drei Jahren im Schatten von Lewis Hamilton nun als Teamanführer auftritt, ist die Stimmung im Mercedes-Camp gut, wie Wolff versicherte: "Kimi stresst nicht viel, er verbessert sich konstant und auf George können wir bauen, wenn es um Rundenzeiten und Rennen geht."

George Russell ist nicht nur neuer Teamleader bei Mercedes, sondern auch Direktor der Fahrergewerkschaft GDPA. Als solcher fordert er klare Taten von FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem in Sachen "Fluchverbot":