Lewis Hamilton und Ferrari – diese Kombo sorgte von Stunde eins an für Schlagzeilen in der Formel 1. Mittlerweile ist die Euphorie verflogen, stattdessen wird nach fünf Rennen schon über Hamiltons Blitzabschied aus Maranello spekuliert. Zugegeben, die bisherige Performance ist eines Rekordchampions nicht würdig und auch bei Hamilton scheint der bis dato vorhandene Optimismus in der Hitze von Saudi-Arabien dahingeschmolzen zu sein.
Der Brite zeigte sich nach dem Rennen in Saudi-Arabien völlig desillusioniert. "Momentan habe ich keine Lösung, und so könnte es für den Rest des Jahres laufen. Das tut weh", erklärte der Ferrari-Pilot. Für Christian Danner steht außer Frage, dass Hamilton ein Weltklasse-Fahrer ist. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob der 40-Jährige die Mammutaufgabe, die bei Ferrari vor ihm liegt, bewältigen kann.
Danner zweifelt an Hamiltons Motivation
"Ich traue Lewis Hamilton zu, dass er in der Lage ist, auf dem Niveau von Leclerc zu fahren, aber das wird ihn wahnsinnig viel Arbeit und Energie kosten. Das wird für ihn viel, viel zäher, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Früher musste er Niki [Lauda; Anm. d. Red.] nur sagen, dass er das gern anders hätte, und schon wurde es geändert", sagte Danner im AvD Motorsport-Magazin. Bei Ferrari hat Hamilton diese Privilegien nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Hamilton aktuell in einer Negativspirale befindet. Das macht auch Danner Sorgen.
"Das, was wir jetzt sehen, ist wirklich schade. Aufgrund seines herausragenden Talents ist es möglich, dass er das Blatt noch wendet, aber er braucht dafür wahnsinnig viel Motivation und ich weiß nicht, ob er die [Motivation; Anm. d. Red.] hat", meinte der Formel-1-Experte. In Jeddah kam Hamilton 30 Sekunden hinter seinem Ferrari-Teamkollegen ins Ziel. Ein Abstand, über den jeder Fahrer besorgt wäre. Andererseits kommt es nicht überraschend, dass der 105-fache Grand-Prix-Sieger zu kämpfen hat.
Hamilton: Grundlegendes Problem zieht sich weiter
Er hat nach über zehn Jahren das britische Umfeld von Mercedes gegen das italienische der Scuderia eingetauscht und muss zum einen mit einer komplett anderen Mentalität und Arbeitsweise klarkommen, zum anderen mit subtil unterschiedlichen Fahrwerkzeugen. Zusätzlich hat er mit Charles Leclerc einen verdammt schnellen Teamkollegen an seiner Seite. Als wäre das nicht genug, kommt ein grundlegendes Problem hinzu, das sich schon 2024 bei Mercedes zeigte.
Hamilton hat die Gewohnheit, spät und hart zu bremsen und die Vorderreifen zu belasten, wenn das Auto nach vorne kippt. Er lenkt das Auto einen Bruchteil früher als nötig in die Kurve ein und nutzt dann die Hinterradrotation, um das Auto zu steuern, ohne dass es übersteuert und ins Schleudern gerät. Mit diesem Fahrstil konnte Hamilton früher glänzen, heute bremst er ihn aus. Denn der SF-25 verlangt eine eigene Fahrweise als jene Boliden, mit denen er in den späten 2010er-Jahren zur Höchstform aufgelaufen ist. Für einen ehrgeizigen Charakter wie Lewis Hamilton eine schwer zu schluckende Pille.
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