"Alles, was in dieser Saison hätte schiefgehen können, ist schief gegangen", lautete Carlos Sainz' pessimistischer Rückblick auf sein zweites Jahr bei Ferrari. Zuerst war das Auto gut, seine Performance nicht. Zum Ende hin das umgekehrte Spiel. Für 2023 hat sich der Spanier viel vorgenommen, inklusive einer Rückkehr zu seinem alten Selbst und einer Kampfansage an Red Bull.

Teil I: Carlos Sainz vs. Ferrari F1-75

14 Mal von Charles Leclerc ausqualifiziert, Fünfter in der Fahrerwertung und 62 Punkte Rückstand auf den Teamkollegen: Bis auf seinen Debütsieg in Silverstone war 2022 zum größten Teil eine durchwachsene Saison für Carlos Sainz. Und das, nachdem er 2021 zumindest (punktemäßig) der bessere Ferrari-Pilot war. "Es war ein herausforderndes Jahr, das habt ihr ja gesehen", kommentiert Carlos Sainz. "Das Auto passte aus irgendeinem Grund nicht zu mir, und ich musste mich ziemlich durchkämpfen."

Teamkollegen im Duell: Sainz vs. Leclerc

2021Carlos SainzCharles Leclerc
Qualifying-Duell812
Ø Zeitabstand+0,048
Ø Position im Rennen6,56,5
Podien41
Ausfälle02
WM-Punkte164,5159
WM-Rang57
2022Carlos SainzCharles Leclerc
Qualifying-Duell514
Ø Zeitabstand+0,172
Ø Position im Rennen3,53,3
Podien911
Ausfälle63
WM-Punkte246308
WM-Rang52

"Vor allem im ersten Drittel hatte ich Probleme mit der Balance und dem Fahrstil des Autos", blickt der Madrider auf seine zweite Saison bei Ferrari zurück. Ab Kanada ging es langsam bergauf und Carlos Sainz begann sich immer wohler im Auto zu fühlen. "Die anderen zwei Drittel ging es mir viel besser. Ich war schneller, hatte aber leider viele Ausfälle und Probleme mit der Zuverlässigkeit."

Teil II: Carlos Sainz und Ferrari gegen Aus- und Unfälle

Insgesamt sechs Ausfälle musste Sainz hinnehmen, oft gingen ihm so gute Platzierungen (wie in Spielberg) durch die Lappen. Der Teamkollege gewann, Carlos Sainz musste seinen F1-75 brennend abstellen. "Zusätzlich verbesserten sich Mercedes und Red Bull sehr stark in der zweiten Saisonhälfte", erzählt der 28-Jährige von einem weiteren Problem. "Das heißt: Selbst wenn ich gut gefahren bin und ein solides Wochenende hatte, war das Maximum P5. Wie in Mexiko."

"Das war etwas unglücklich. Aber ich habe viel gelernt", so Sainz. "Und ich bin stolz auf den Fortschritt, der mir gelungen ist. Mit meinen Ingenieuren, wie wir meine Pace verbessern konnten." Grundsätzlich glaubt der Sohn des zweifachen Rallye-Weltmeisters, dass das zweite Jahr bei einem Team fast automatisch besser läuft. Bekannte Menschen, bekannte Abläufe. Aber: Aufgrund des großen Regelumbruches war Ferrari für Sainz 2022 fast wieder wie ein neues Team.

In Australien ging es für Sainz noch in die falsche Richtung , Foto: LAT Images
In Australien ging es für Sainz noch in die falsche Richtung , Foto: LAT Images

Teil III: Carlos Sainz gegen Red Bull und Max Verstappen

"Im nächsten Jahr stelle ich sicher, dass ich wieder den Schritt zurück zum konstanten Carlos schaffe und stets gute Resultate einfahre", wagt Carlos Sainz eine Prognose. Dann sei selbst ein Max Verstappen nicht unmöglich einzuholen. Ganz anders als 2022. "Sie hatten einfach das bessere Paket: Das schnellere Auto, den schnelleren Fahrer."

2023 soll sich das ändern. Mit neuem Teamchef Fred Vasseur, und einem alten Carlos. "Ich denke, mit einem perfekten Jahr sollte das machbar sein", so die Strategie von Sainz. "Wir müssen das Auto immer weiter verbessern. Und ich muss mich verbessern, besonders in der ersten Saisonhälfte." Einen holprigen Start wie im Vorjahr könne er sich nicht wieder erlauben. Dann wäre Red Bull in Reichweite.

Bei Boxenstopps war Ferrari nach Red Bull und McLaren nur das drittschnellste Team, Foto: LAT Images
Bei Boxenstopps war Ferrari nach Red Bull und McLaren nur das drittschnellste Team, Foto: LAT Images

"Das ist das Ziel. Du musst dir selbst und dem Team hohe Ziele setzen. Und sie dann versuchen zu erreichen. Und dann sehen, was das Leben dir dieses Jahr bringt", meint der Spanier. Keine 30 PS extra im Ferrari-Motor, aber vielleicht den ersten WM-Titel seit Kimi Räikkönen.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt