Im März beginnt die Formel-1-Karriere von Nyck De Vries bei AlphaTauri. Eigentlich eine Freudenbotschaft für den Niederländer. Doch gleichzeitig führt das F1-Debüt des Formel-E-Weltmeisters von 2021 jetzt auch zu einem handfesten Rechtsstreit.

Der Gerichtsprozess bezieht sich laut einer Meldung der niederländischen Zeitung 'De Telegraaf' auf eine ursprüngliche Geldsumme von 250.000 Euro, welche De Vries von dem niederländischen Unternehmer Jeroen Schothorst geliehen haben soll, um seine Formel-2-Karriere zu finanzieren. Demnach wurde im Vertrag zwischen De Vries und Schothorst ein Zinssatz von drei Prozent ausgehandelt, sowie eine Klausel laut der De Vries 50 Prozent seiner Verdienste an Schothorst abgeben musste, falls er es in die Formel 1 schafft.

Formel-1-Klausel: Muss De Vries für Williams-Debüt zahlen?

Der Vorwurf gegenüber De Vries lautet, dass er gegen diese Vereinbarungen verstoßen und Informationen zurückgehalten habe. Ein Erlass des Darlehens sei bis 2022 geplant gewesen, falls es De Vries bis dahin nicht in die Königsklasse kommt.

Das ist ein zentraler Passus in dem Rechtsstreit, denn De Vries hatte 2022 zwar kein Vollzeit-Cockpit in der Königsklasse, doch er übernahm beim Großen Preis von Ítalien kurzfristig den Platz von Williams-Pilot Alex Albon. Außerdem absolvierte er regemäßig Trainings-Sessions für verschiedene Teams mit Mercedes-Antrieb. Die Anwälte von De Vries argumentierten, dass bereits eine Summe von 190.000 Euro gegenüber Schothorst beglichen worden sein soll, während De Vries Testfahrer bei den Silberpfeilen war.

De Vries vs. Schothorst: Urteil im Februar

Außerdem habe man Schothorst ein Angebot unterbreitet, den gesamten Betrag des Darlehens noch zusätzlich zu dieser bereits überwiesenen Summe zurückzuzahlen. Dieser Vorschlag sei von dem Immobilien-Magnaten jedoch zurückgewiesen worden. Schothorst fordert Einsicht in sämtliche Verträge des Formel-2- und Formel-E-Champions zwischen 2018 und 2022, um zu seinem Recht zu kommen.

Ob seinem Anliegen stattgegeben wird, wird sich in wenigen Wochen zeigen. Das Gerichtsverfahren soll im Februar abgeschlossen sein. Die schriftliche Verkündung des Urteils wurde für den 3. Februar angekündigt. Die Formel-1-Saison beginnt am 23. Februar mit den Testfahrten in Bahrain.