Nico Hülkenberg hat das Duell gegen Mick Schumacher um das letzte verbliebene Formel-1-Cockpit für die Saison 2023 für sich entschieden. Der 35-Jährige kehrt in der nächsten Saison mit Haas in die Königsklasse zurück. Für Mick Schumacher besteht damit nur noch eine Mini-Chance, auch 2023 in der Formel 1 zu fahren.

Lange Zeit ließ sich Haas Teamchef Günther Steiner nicht in die Karten blicken, am Brasilien-Rennwochenende kündigte er eine Entscheidung vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi an. Außerdem ließ er durchblicken, dass der Entscheidungsprozess bereits beendet sei, es nur noch um Details ging.

In Austin war Nico Hülkenberg auf dem Weg zu Haas, Foto: Motorsport-Magazin.com
In Austin war Nico Hülkenberg auf dem Weg zu Haas, Foto: Motorsport-Magazin.com

Unterschrieben ist der Vertrag zwischen Hülkenberg und Haas nach Informationen von Motorsport-Magazin.com noch nicht, doch das soll in den Tagen nach Brasilien passieren. Der Vertrag läuft zunächst einmal für eine Saison mit einer Option auf ein weiteres Jahr.

Hülkenberg gab sein Formel-1-Debüt bereits 2010 bei Williams, musste anschließend ein Jahr aussetzen und kam 2012 mit Force India zurück. Für Williams, Force India, Sauber und Renault fuhr er insgesamt 176 Grands Prix, ehe er 2020 kein Cockpit mehr bekam. 2020 und 2022 sprang er bei Racing Point und Aston Martin aber für insgesamt fünf Rennen ein.

Mick Schumacher: Williams-Cockpit oder Mercedes-Ersatzbank

Auch wenn Mick Schumacher in Brasilien noch davon sprach, sich nicht nach Alternativen umzusehen, sickerte inzwischen durch, dass er bei Mercedes als Ersatzfahrer anheuern könnte. "Ich mache kein Geheimnis daraus, dass die Familie Schumacher zu Mercedes gehört und dass wir Mick sehr schätzen - als Persönlichkeit und als Rennfahrer. Deswegen werden wir diese Option in jedem Fall diskutieren", sagte Mercedes Motorsportchef Toto Wolff nach dem Brasilien GP.

Michael Schumacher begann seiner Karriere bei Mercedes und beendete sie dort auch, Foto: Mercedes-Benz
Michael Schumacher begann seiner Karriere bei Mercedes und beendete sie dort auch, Foto: Mercedes-Benz

Micks Vater Michael Schumacher kann auf eine lange Historie mit Mercedes zurückblicken. Als Teil des Mercedes Junior-Teams wurde er in der Langstreckenweltmeisterschaft auf die Formel 1 vorbereitet. Weil Mercedes nicht wie geplant Anfang der 1990er Jahre werksseitig in die Königsklasse einstieg, trennten sich die Wege. Als das Werksteam dann 2010 mit knapp 20 Jahren Verspätung zustande kam, gab Michael Schumacher sein Formel-1-Comeback und fuhr drei Saisons für die Silberpfeile.

Bevor Mick Schumacher Anfang 2019 Ferrari Academy Fahrer wurde, gab es bereits eine Verbindung zu Mercedes. Mit Mercedes-Motor feierte er seinen Titel in der Formel 3 Europameisterschaft, dazu gab es auch öffentliche Auftritte für die Stuttgarter wie beim Show-Event Stars & Cars.

Bevor Mick Schumacher Ferrari-Junior wurde, hatte er bereits Kontakt zu Mercedes, Foto: Mercedes-Benz
Bevor Mick Schumacher Ferrari-Junior wurde, hatte er bereits Kontakt zu Mercedes, Foto: Mercedes-Benz

"Aber erste Priorität muss sein, ein Renn-Cockpit zu bekommen, weil er das kann und verdient", so Wolff. Eine Mini-Chance gibt es nach dem Haas aus noch bei Williams. Dort soll Logan Sargeant das Cockpit von Nicholas Latifi übernehmen. Allerdings muss der US-Amerikaner beim Formel-2-Saisonfinale noch Punkte für seine Superlizenz sammeln.