Mick Schumacher steht in der Schlussphase der Formel-1-Saison 2022 im Fokus der Medien. Seine Zukunft in der Königsklasse ist bei noch vier ausstehenden Rennen weiter offen. Bei Haas wird über eine mögliche Entscheidung der Fahrerfrage geschwiegen. Kein Geheimnis ist jedoch, dass die Teamführung mit den Leistungen des 23-Jährigen nicht vollends zufrieden ist. Zuletzt äußerte sich Gene Haas vor dem USA GP kritisch. Beim Heimspiel des Rennstalls will Schumacher das Blatt am Wochenende wenden.
"Gene ist mein Boss. Er hat natürlich jedes Recht, seinen Kommentar abzugeben. Das ist ja nichts, was vorher nicht bekannt war. Von daher habe ich das natürlich angenommen", so Schumacher, als er in Austin auf die Kritik des Teambesitzers angesprochen wird. Der 69-jährige US-Amerikaner hatte die hohe Fehlerquote und die damit verbundenen Kosten für Reparaturen bemängelt und zugleich den Druck auf seinen Fahrer erhöht, Punkteresultate einzufahren.
Eine Aussprache hat zwischen Schumacher und Haas bisher nicht stattgefunden. Doch der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher weiß, mit dem Gegenwind aus den eigenen Reihen umzugehen. "Es ist natürlich gut, Erfahrung damit zu machen und wie es funktioniert. Und diese Stimmen und Kommentare sind nichts neues, die sind Teil der Formel 1", sagt er zu Motorsport-Magazin.com.
Keine Schumacher-Entscheidung in Austin
Was die täglich in den Medien diskutierten Vertragsverhandlungen angeht, halten sich Fahrer und Team weiter bedeckt. "Das wird hier keine Entscheidung geben. Es gibt auch keine bevorstehenden Veränderungen, wir geben auch kein Datum oder irgendwelche Namen heraus. Wir nehmen uns Zeit", stellt Teamchef Günther Steiner klar. "Wenn wir bereit sind, werdet ihr es erfahren."
Klar ist, dass Haas auf den letzten Metern der Saison gerne Resultate von Schumacher sehen will. In der Gesamtwertung liegt er nach 18 von 22 Rennen mit zwölf Punkten auf dem 18. Rang. Teamkollege Kevin Magnussen hat zehn Zähler mehr auf dem Konto. Haas will Resultate. In der Konstrukteurswertung könnte Haas dieses Gefälle am Ende bares Geld kosten. Dort befindet sich das Team punktgleich mit AlphaTauri an achter Stelle. Auf Aston Martin fehlen elf Punkte.
Ein Grund mehr für Schumacher, in der entscheidenden Phase der Saison noch einmal alles in die Waagschale zu werfen. "Ich will definitiv Punkte holen. Wir haben immer noch eine Rechnung offen", gibt er sich kämpferisch. In Japan verpasste das Team mit seiner Strategie eine weitere Chance auf ein zählbares Resultat.
"Suzuka war auf jeden Fall ein Ort, an dem wir Punkte hätten holen können, aber aufgrund der Umstände ist es uns nicht gelungen", so Schumacher, der für das Rennen in Austin optimistisch ist: "Ich bin zuversichtlich, dass uns diese Strecke hier besser liegt. Sie ist was die Kräfte angeht so ähnlich wie Silverstone, oder auch Österreich. Natürlich ist das Heck hier mehr der limitierende Faktor, aber das ist für unser Auto nicht schlecht."
Schumacher freut sich über Haas-Heimspiel und neuen Sponsor
Ein Ausrufezeichen wäre an diesem Wochenende in vielerlei Hinsicht wertvoll, denn in Texas wird für das US-amerikanische Team kräftig die Werbetrommel gerührt. "Ich freue mich sehr auf das Wochenende. Es ist ein toller Ort und wir sind das einzige amerikanische Team hier", sagt Schumacher. Am Donnerstag nutzte Haas die Bühne, um mit MoneyGram einen neuen Titelsponsor ab 2023 bekanntzugeben.
"Es sind aufregende Zeiten mit der Bekanntgabe unseres neuen Titelsponsors für die Zukunft. Darüber freue ich mich auf jeden Fall", so Schumacher ungeachtet dessen, wie es für ihn bei Haas weitergehen wird. Er ist vor den entscheidenden Rennen guter Hoffnung, dass eine Einigung erzielt werden kann: "Wir sind in Kontakt und sprechen. Es soll niemand unter Druck gesetzt werden und sie wollen mich auch nicht unter Druck setzen. Das ist etwas, das dann ganz natürlich passiert."
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