Die Formel 1 wird auch im Vorfeld des USA GP in Austin weiter von Red Bulls Verstoß gegen die Budgetobergrenze bestimmt. Am Montag nach dem Grand Prix von Japan wurde der Regelbruch von den Offiziellen öffentlich gemacht. Bisher ist offen, welche Sanktionen die Weltmeister erwarten. Die Konkurrenz fordert ein rigoroses Durchgreifen mit harten Strafen. Bei Red Bull zieht man sich den Schuh nicht an. Max Verstappen und Sergio Perez wittern die Missgunst ihrer Gegner.
"Ich denke, das ist hauptsächlich deshalb, weil wir gut sind. Sie haben auf jede erdenkliche Weise versucht, uns einzubremsen. Aber letztendlich funktioniert die Formel 1 auch so. Alle hier sind am Ende verlogen, und das ist für mich okay. Wir müssen uns nur auf unseren Job konzentrieren", findet Verstappen deutliche Worte für die Forderungen der Rivalen. Der frischgebackene zweimalige Weltmeister ist davon überzeugt, dass sich sein Team keinen unlauteren Vorteil verschafft hat.
"Wir wussten, dass das kommt, aber von unserer Seite glauben wir wirklich, dass wir im Recht sind", sagt er. Teamkollege Sergio Perez sieht die Sachlage naturgemäß ähnlich. "Letztendlich gibt es immer Teams, die deine Performance verringern wollen, besonders, wenn du gewinnst. Das ist Teil des Sports und so war es schon immer. Ich denke aber, dass es eine normale Situation ist. Am Ende kommen die Fakten heraus und die Leute werden es erkennen und die Situation verstehen."
Hamilton stellt Budgetobergrenze in Frage
Die Fakten sprechen für die Konkurrenz jedoch schon jetzt eine klare Sprache. Red Bull wurde dabei überführt, die Budgetobergrenze von 145 Millionen US-Dollar in der Saison 2021 um bis zu fünf Prozent überschritten zu haben. Als das Reglement eingeführt wurde, stellte die FIA bei einem Verstoß sogar die Aberkennung des WM-Titels in Aussicht.
Lewis Hamilton würde in diesem Fall eine achte Weltmeisterschaft zugesprochen bekommen, doch für den Rekordchampion ist das weder erstrebenswert noch relevant. "Ich schaue nach vorne und darauf, wie ich noch eine Weltmeisterschaft gewinnen kann. Ich habe meine Meinung über das, was wir als Team letztes Jahr geleistet haben. Ich bin stolz darauf und glaube, dass wir es verdient haben. Aber es ändert nichts großartig", stellt er klar.
Ihm geht es bei der bevorstehenden Entscheidung im Fall Red Bull nur um Fairness in der Formel 1. "Ich denke, der Sport muss in Zukunft etwas dagegen tun, denn wenn sie diese Regeln so entspannt handhaben, werden alle Teams sie einfach brechen. Millionen zu viel ausgeben und dann nur einen Klaps auf die Finger bekommen, wird für den Sport nicht gut aussehen. Dann kann man sich die Budgetobergrenze auch gleich sparen", so der Brite.
Bottas und Sainz fordern harte Strafen
Mit dieser Meinung steht er wenig überraschend nicht alleine da. Sein ehemaliger Teamkollege Valtteri Bottas will nicht sehen, wie der Mantel des Schweigens über diese Art von Regelverstoß gelegt wird. "Ich persönlich hoffe, dass es eine strikte und harte Strafe gibt, denn das sollte nicht passieren. Regeln sind Regeln. Hoffen wir, dass die Strafe ihnen weh tun wird", so der Finne, der als Mercedes-Fahrer vor zwölf Monaten unmittelbar von Red Bulls Regelverstoß betroffen war.
"Ich war letztes Jahr im Kampf um die Konstrukteurs-WM. Ja, die haben wir gewonnen, aber die Fahrer-WM um ein paar Punkte verpasst. Ein paar Millionen können einen großen Unterschied machen", sagt Bottas. In einer ähnlichen Rolle befindet sich diese Saison Ferrari-Pilot Carlos Sainz.
Die Scuderia zog dieses Jahr gegen Red Bull den Kürzeren und hält es für möglich, dass die Rivalen bei der Entwicklung des 2022er Autos einen Vorteil hatten. "Ich denke, jedes Team und jeder Fahrer will Klarheit und Fairness", so Sainz. "Wir wissen alle, was Eins, zwei, drei oder vier Millionen bei der Entwicklung des Autos und dem Speed ausmachen können. Deshalb haben die Top-3 vor ein paar Jahren ja auch noch 350 Millionen ausgegeben und jetzt sind es nur noch 145. Es muss für jeden fair sein und die Budgetobergrenze muss befolgt werden."
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