In dem in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen 2. Freien Training der Formel 1 in Singapur sorgte Pierre Gasly für den großen Schreckmoment. Sein AlphaTauri fing in der Boxengasse plötzlich Feuer. Der Franzose brachte sich schnell in Sicherheit und kam ohne Verletzungen davon. Die schnelle Reaktion eines Aston-Martin-Mechanikers bewahrte Red Bulls Schwesterteam letztlich vor größerem Schaden.

"Es war nur ein bisschen Barbecue-Feeling", scherzt Gasly, der den Brand im Bereich der Airbox über seinem Kopf zunächst nicht bemerkte. Die Crew wiederum hatte freie Sicht auf die Flammen, als sie im Begriff war, das Auto in die Garage zu schieben. Bei den Mechanikern brach sofort Hektik aus und auch der Fahrer bemerkte daraufhin den Ernst der Lage.

"Ich habe in die Spiegel geschaut und anhand des Gesichtsausdrucks der Mechaniker verstanden, dass irgendetwas schief läuft und es besser wäre, auszusteigen", so der 26-Jährige, der das Auto umgehen verließ: "In dem Moment, als ich es gesehen habe, war ich auch schon draußen. Ich habe meinen Mechanikern hinterher gesagt, dass ich glaube ich noch nie so schnell wie heute ausgestiegen bin."

Ursache für den Brand war ein ganz normaler Ablauf. "Als wir die Benzinentlüftung angeschlossen haben, hat sie Feuer gefangen", erklärt Gasly. Er vermutet, dass das heiße Klima in Singapur eine Rolle spielen könnte: "Das ist nur eine Prozedur, aber irgendetwas ist bei den Bedingungen hier anders als sonst."

Ein Teammitglied von Aston Martin eilte mit dem Feuerlöscher zur Hilfe und die AlphaTauri-Mannschaft brachte die Situation mit dessen Hilfe schnell wieder unter Kontrolle. Das Auto wurde durch das schnelle Eingreifen nur an der Oberfläche beschädigt. "Es ist nur die Farbe etwas verbrannt. Letztendlich war es keine große Sache", so Gasly, der das Training wenig später fortsetzen konnte.

Der kuriose Zwischenfall gibt für den Rest des Wochenendes keinen Anlass zur Beunruhigung. Die Performance am Trainingsfreitag hingegen schon. Die zweite Session beendete Gasly als 14. mit knapp zwei Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Teamkollege Yuki Tsunoda war auf Platz 17 sogar noch deutlich weiter weg.

"Was die Performance angeht, sind wir nicht wirklich zufrieden", so Gasly, der sich für das Qualifying unter diesen Voraussetzungen keine allzu großen Chancen ausrechnet, im Verfolgerfeld vorne abzuschneiden. "Wir waren im FP2 ziemlich weit weg. Im Moment haben wir nicht die Pace für die Top-10, also müssen wir für morgen etwas finden."