Haas befindet sich derzeit auf einem sportlichen Tief. Nachdem das Team zu Beginn der Formel-1-Saison noch die Sensation schlechthin war, ist davon in den Wochen nach der Sommerpause kaum mehr etwas übrig. Seit vier Rennen wartet der US-Rennstall auf Punkte und die Hoffnung, dass am Sonntag diese Negativ-Serie reißt, ist nicht allzu hoch. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Monza gibt es hier im Liveticker.

Wenn man auf das Ergebnis des Qualifyings blickt, werden Erinnerungen an letztes Jahr wach: Nur P19 und P20 wurde es für das Haas-Duo. Immerhin hat Mick Schumacher eine gute und plausible Entschuldigung für seine mangelnde Pace in Q1: Der Deutsche konnte sich so gut wie gar nicht auf die Zeitenjagd am Samstag vorbereiten.

Mick Schumacher: Zwei Defekte in Formel-1-Trainings

Dafür sorgte die streikende Technik am Haas VF-22. Nachdem Schumacher in FP1 pausieren musste, ging sowohl im zweiten als auch im dritten Training etwas an seinem Dienstfahrzeug zu Bruch. Am Freitagnachmittag zwang ihn der Motor zum Aufgeben, am Samstag-Vormittag konnte er erst spät ins Geschehen eingreifen.

Der Grund: Beim Getriebewechsel gab es Probleme mit der Kupplung. Als Resultat daraus konnte Schumacher nur acht Runden drehen. Mit seinen Umläufen vom Freitag kommt er also auf nicht mehr als 17 Umrundungen des 5,793-Kilometer langen Autodromo Nazionale Monza. "Ich konnte nur sehr wenige Runden drehen. Ich denke, das ist der Hauptgrund, der mein gesamtes Wochenende kompromittiert", erklärte Schumacher.

Kein Vorwurf an Haas: Kann passieren

Einen Vorwurf an sein Team für die Unzuverlässigkeit seines Motors und Wagens wollte Schumacher dennoch nicht äußern: "Diese Sachen passieren, es ist niemandes Schuld und am Ende gewinnen und verlieren wir gemeinsam. Leider macht es dieses Wochenende schwieriger als wir wollten, aber am Ende hatten wir (im Qualifying) die Chance es zu versuchen."

In der Endabrechnung landete er nur eine Zehntel hinter Magnussen, der aber aufgrund von Streckenlimit-Vergehen gleich zwei schnellere Runden eingebüßt hatte. Für das Rennen waren die Aussichten bei Haas schon von vornherein düster und das liegt nicht nur an den Startplatz-Strafen, die sowohl Magnussen als auch Schumacher am Sonntag ziehen. Die gesamte Saison hatte der VF-22 Probleme mit erhöhtem Luftwiderstand, Monza ist also die denkbar schlechteste Strecke für den Boliden, der größtenteils bei Dallara in Italien konstruiert wird.

Während Kevin Magnussen sich zuversichtlich zeigte, dass das Auto im Rennen etwas besser laufen wird, als noch auf eine Runde, fehlen Schumacher schlicht die Erfahrungswerte für eine Einschätzung. "Ich habe keine Raceruns gemacht. Ich habe generell keine Runden mit viel Benzin gedreht", zeigte Schumacher auf. "Es wird also ein Rennen sein, in dem ich viel improvisiere. Ein Schritt ins Unbekannte", prognostizierte der 23-Jährige.