Recht viel schlechter hätte das Formel-1-Wochenende in Monza für Mick Schumacher gar nicht beginnen können. Nachdem der Haas-Pilot in FP1 für Antonio Giovinazzi pausieren musste, rollte im zweiten Training sein Bolide aus. Dadurch verlor Schumacher beinahe die komplette Trainingszeit am Freitag des Italien-GPs.

Der Deutsche sah seinen katastrophalen Auftakt zum Formel-1-Wochenende im königlichen Park von Monza allerdings relativ gelassen. Er resümierte: "Diese Dinge passieren. Ich bin nicht der erste, der dieses Pech hat. Heute hat es eben uns erwischt." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monza gibt es hier im Liveticker.

Schumacher: Nur 3 Push-Runden

Insgesamt hatte Schumacher so nur etwa 28 Minuten Trainingszeit zur Verfügung. Doch in dieser Zeit gingen sich aufgrund des Programms von Haas kaum Runden aus. 9 Umläufe standen dem Ferrari-Junior zum Ende von FP2 zu Buche. Doch selbst das ist nicht die volle Wahrheit: "Von diesen neun Runden habe ich nur auf drei gepusht, viel weniger als ich wollte", ärgerte sich der ehemalige Formel-2-Champion.

Besorgniserregend für Haas und dessen Motorlieferant Ferrari: Schon wieder war es ein Defekt an der Power Unit, der Schumacher erwischte. Auf dem Weg in die Variante della Roccia spürte er ein Problem im Heck und rutschte mit Übersteuern in die Kurve. Nachdem sein Team ursprünglich noch die Anweisung gab, die Runde durchzuziehen, revidierte man an der Haas-Boxenmauer diese Entscheidung schnell und erteilt die Anweisung den VF-22 abzustellen. "Es war ein Problem mit dem Verbrennungsmotor", erklärte Schumacher.

"Natürlich will man immer so viel Wissen über die Strecke sammeln wie möglich, aber ich schätze es ist besser, wenn es hier passiert, als zum Beispiel in Singapur", sagte Schumacher. Auf dem Autodrom in Norditalien sammelte Schumacher viel Erfahrung in den Nachwuchs-Formeln sowie aus der letzten Formel-1-Saison. In Singapur hingegen war Schumacher noch nie an den Start gegangen.

Haas zog an diesem Wochenende außerdem sowieso eine Getriebe-Strafe. Die Chancen auf Punkte sind deshalb von vornherein schon dezimiert. Dass sich Haas auf dem Highspeed-Kurs mit dem hohen Luftwiderstand ihres Boliden sowieso wenig ausrechnet, kommt noch dazu.

Andererseits hätte der Defekt ungünstiger eigentlich gar nicht kommen können. Denn zum überhaupt ersten Mal in diesem Jahr pausierte Schumacher bei einem ersten Training und das nicht an irgendjemanden. Mit Antonio Giovinazzi fuhr nicht etwa ein Rookie das Training bei Haas, sondern ein erfahrener F1-Pilot, der sogar als möglicher Haas-Nachfolger für Schumacher gehandelt wird, falls dieser keine Vertragsverlängerung erhält.