Das Mercedes-Team überraschte schon am Freitag mit einer für diese Saison ungewöhnlich starken Pace. Normalerweise kommt der Silberpfeil erst unter Rennbedingungen so richtig in Fahrt. Diesmal konnten Lewis Hamilton und George Russell auch im Qualifying mit Ferrari und Red Bull mithalten. Auf der letzten und schnellsten Runde beider Piloten drehte sich in der finalen Steilkurve jedoch Sergio Perez und sorgte damit für eine gelbe Flagge.
Beide Mercedes-Fahrer mussten vom Gas gehen und verpassten die Chance auf die erste Startreihe - Hamilton P4, Russell P6. Laut Teamchef Toto Wolff war selbst die Pole Position möglich: "Auf den Daten vom Auto waren wir vor dem Zwischenfall eine Zehntel vorne. Jetzt wissen wir natürlich nicht, wo wir rausgekommen wären, aber ich glaube, wir haben um die Pole Position mitgespielt." Alle News zur Formel 1 heute in Zandvoort gibt es im Liveticker.
Formel 1, Zandvoort: Warum ist Mercedes wieder vorne?
Mercedes scheint von dem besonderen Streckenlayout in Zandvoort zu profitieren. Durch die vielen langsamen und mittelschnellen Kurven rächt sich das Fahrzeugkonzept mit viel Abtrieb und einer niedrigen Fahrhöhe nicht so sehr wie vergangene Woche in Spa. Dennoch müssen die Stuttgarter beim Setup Kompromisse eingehen.
"Wir sind nie im Optimal-Bereich des Autos, indem es über die gesamte Runde gut funktioniert. Das sieht man auch hier in Zandvoort - wir sind in den meisten Kurven schnell, in Hochgeschwindigkeits-Kurven wie Turn 7 fehlt es uns aber an Speed auf Ferrari und Verstappen. Wir finden einfach keine Balance", erklärte Wolff.
Die genauen Gründe für eine derartige Verbesserung der Silberpfeile sind Wolff ein Rätsel, der Österreicher nimmt es jedoch mit Humor. "Ich bin lieber verwirrt und schnell als langsam und klar", scherzte der Mercedes-Teamchef nach dem Qualifying.
Mercedes: Ausblick auf das Rennen in Zandvoort
Erklärung für die starke Leistung hin oder her, die Silberpfeile könnten im Rennen in Zandvoort wieder aus eigener Kraft um Podestplätze kämpfen. Üblicherweise ist das Mercedes-Trio aus Wolff, Hamilton und Russell für das Tiefstapeln ihrer eigenen Leistungen bekannt, auf das Rennen am Sonntag blicken sie fast schon ungewöhnlich optimistisch.
"Am Ende auf P6 zu sein nervt. Morgen können wir aber um das Podium mitkämpfen, da freue ich mich drauf", so Russell. "Wir haben auf eine Runde gesehen, die Lücke aus irgendeinem Grund geschlossen, ich hoffe, dadurch können wir im Rennen noch näher dran sein. Wenn wir an der Spitze einen Dreikampf hätten, wäre das eine tolle Erfahrung", ergänzte Hamilton.
"Wir haben aus den Daten lesen können, dass wir hier ein besseres Rennen haben werden als in Spa. Jetzt sind wir genau da und haben ein kompetitives Qualifying-Auto. So wie es aussieht, wird es auch im Rennen schnell sein", sagte Wolff.
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