Dass das Rennen ihm Wohnzimmer seines Vaters für Mick Schumacher schwer werden könnte, war schon vor den freien Trainings in Spa abzusehen: Neben einer Strecke, die dem VF-22 nicht allzu gut liegen sollte, stand auch ein Motorwechsel beim Haas des Deutschen an. Schumacher teilt damit sein Schicksal mit fünf anderen Piloten, die ebenfalls Motorteile tauschen, und muss am Sonntag von ganz hinten starten.

Im Training ging es daher nicht um Zeitenjagd, wie der 23-Jährige berichtete: "Was unser wahres Potential angeht müssen wir abwarten, vermutlich bis zum Qualifying. Bis jetzt haben wir viel über die Longruns gelernt und wissen, wie die Balance des Autos ist." Die logische Konsequenz: Platz 20 mit über 4 Sekunden Rückstand. Der Ferrari-Junior ist dennoch optimistisch: "Ich bin sicher, wir werden einige Ideen haben, wie wir uns morgen verbessern können." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Spa gibt es hier im Liveticker.

Mit Platz 17 lief es auch für Teamkollege Kevin Magnussen scheinbar nicht gerade gut, doch der Däne überrascht mit seiner Einschätzung: "Wir hatten einen runden ersten Tag, abgesehen von dem Defekt am Motor. Ich bin zufrieden, dass es gut lief." Der Wagen von Magnussen war im ersten Training nach La Source mit einem Defekt ausgerollt und sorgte für eine Rotphase. Da das Auto unter Spannung stand, musste es erst durch die Spezialisten von Haas gesichert werden.

Hochspannung am Haas: Magnussen bleibt cool

Magnussen selbst sah die potenziell lebensgefährliche Situation jedoch ganz entspannt, denn er hatte das eigentliche Sicherheitsproblem bereits vorher behoben: "Da war alles in Ordnung. Ich musste einfach nur rausspringen. Da geht es bergabwärts, also musste ich sicherstellen, dass da nichts passiert. Das ist ein langer Weg runter zu Eau Rouge, wenn du keinen Fahrer im Auto hast." Deswegen stellte der Däne seinen Dienstwagen an sicherer Stelle nach der Boxenausfahrt ab.

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Aufgrund des Defekts war Haas gezwungen die Batterie am Boliden von Magnussen zwischen den beiden Trainingssitzungen auszutauschen. Im Gegensatz zu Schumacher muss der 29-Jährige wohl keine Rückversetzung befürchten: "Soweit ich weiß, gibt es keine Strafe." Damit könnte für den Dänen eine vielversprechende Startposition möglich sein, da sechs seiner Konkurrenten eine solche Strafe erhalten werden.

Kevin Magnussen zeigte sich trotz Platz 17 und Defekt entspannt, Foto: LAT Images
Kevin Magnussen zeigte sich trotz Platz 17 und Defekt entspannt, Foto: LAT Images

Haas-Update braucht noch eine Menge Arbeit

Hoffnung auf Punkte für Haas soll außerdem das in Ungarn eingeführte Update-Paket machen, das nun auch Schumacher an seinem Auto hat. Der Deutsche wusste das Update jedoch noch nicht richtig einzuschätzen: "Es ist schwer einen Vergleich zu ziehen. Budapest und Spa sind sehr unterschiedliche Strecken." Dennoch vertraut der Sohn von Michael Schumacher auf die Analyse seiner Ingenieure: "Wir haben die guten Daten in Budapest gesehen, also sind wir überzeugt, dass es auch hier funktioniert."

Teamkollege Magnussen dämpft allerdings die Erwartungen an den runderneuerten Haas: "Ich glaube wir sind etwa da, wo wir in Ungarn aufgehört haben. Es gab ja einen Shutdown in der Fabrik, also ist da nicht viel passiert. Es fühlt sich aber immer noch an denselben Stellen gut an, wo es auch schon in Ungarn funktioniert hat. Wie ich damals schon gesagt habe, wird es noch eine Menge Arbeit brauchen, um das Potential des Autos freizusetzen." Haas wird also über Nacht arbeiten müssen, um dieses Potential vielleicht doch schon in Belgien zeigen zu können.