Formel 1 Belgien: Strafen für Leclerc und Verstappen!

Beim Formel-1-GP von Belgien laufen am heutigen Freitag nur die Trainings-Sessions. Dennoch steht eines bereits jetzt fest: Wir können uns auf eine bunt durchgemischte Startaufstellung freuen. Bei nicht weniger als sechs Fahrern sind nach diversen Wechseln am Motor und am Getriebe Startplatzstrafen fix.

Zu den Piloten, die eine Strafe ausfassen, zählt auch WM-Leader Max Verstappen und sein erster Verfolger Charles Leclerc. Beide starten am Sonntag fix von hinten im Feld. Bei Verstappen wurde kurz nach dem Beginn des ersten Trainings ein Wechsel sämtlicher Motor-Komponenten bestätigt. Damit geht es für ihn ganz nach hinten. Zusätzlich wechselt Red Bull bei Verstappen auch noch das Getriebe.

Verstappen und Leclerc wechseln Getriebe und Motor

Charles Leclerc muss ebenfalls von ganz hinten in den Grand Prix gehen. Bei dem Ferrari-Pilot, der bereits in Kanada nach einem Motortausch ans Ende der Startaufstellung beordert wurde, wechselt das Team die Batterie, die MGU-K sowie das Getriebe.

Neben den beiden eigentlichen Topfavoriten auf den Rennsieg wechseln auch Lando Norris, Esteban Ocon und Valtteri Bottas diverse Motor-Bestandteile und müssen damit gemeinsam mit Verstappen und Leclerc ans Ende des Feldes. Alfa-Pilot Bottas setzt außerdem ein neues Getriebe ein, was bei diesem Umfang aber keine Auswirkungen mehr auf das Strafmaß hat.

Schumacher mit Strafe

Mick Schumacher geht mit neuen Steuergeräte am Motor sowie einem frischen Getriebe ins Wochenende und fasst damit insgesamt 20 Startplätze Strafe aus, womit auch er ans Ende des Feldes durchgereicht wird. Man kann davon ausgehen, dass am Haas noch mehr Komponenten gewechselt werden.

Wie werden die Strafen angewendet?

Wie genau die Strafen angewendet werden und die Start-Reihenfolge zwischen den betroffenen Fahrern bestimmt wird, ist aber derzeit noch unklar, da es eine Ungenauigkeit im Reglement gibt. Im Motoren-Regelwerk ist vermerkt, dass ein Fahrer bei einer Startplatzstrafe von mehr als 15 Positionen automatisch an das Ende des Feldes gereiht wird - allerdings betrifft das je nach Lesart nur die Power Units.

Offiziell wurden demnach nur Verstappen, Norris und Ocon mit einer Versetzung ans Ende des Feldes bestraft (Bei Verstappen kommen noch 5 Plätze für das Getriebe dazu). Bei Bottas, Leclerc und Schumacher addieren sich die Strafen zu einer Rückversetzung von insgesamt 25 bzw. 20 Plätzen. Da es beim derzeitigen Reglement-Wortlaut keinen Präzedenzfall für solch eine Situation gibt, ist unklar wie diese Ausgangslage gehandhabt wird. Es ist aber davon auszugehen, dass jene Bottas, Leclerc und Schumacher weiter vorne aufgereiht werden.

Neuer Motor für Vettel

Neben den Piloten, die einen Penalty für ihre neue Power Unit kassieren, bewegen sich einige weitere mit ihren Motor- und Getriebewechseln noch innerhalb des vorgesehenen Kontingents und erhalten somit keine Strafe. Dabei handelt es sich um die beiden Mercedes-Piloten, die jeweils einen dritten Verbrenner einbauen. Hamilton erhält zusätzlich dazu auch noch eine frische MGU-K, Russell tauscht die MGU-H und den Turbolader.

Sebastian Vettel absolviert dasselbe Wechselprogram wie Russell (ICE, TC, MGU-H), dazu kommen noch Daniel Ricciardo, Lance Stroll, Alexander Albon und Nicholas Latifi, bei denen auch diverse Motor-Komponenten gewechselt werden. Das vierte und damit laut Reglement letzte erlaubte Getriebe wird am Ferrari von Carlos Sainz montiert, Ricciardo und Vettel wechseln ebenfalls zum vierten Mal in dieser Saison ihr Getriebe.

Belgien GP - Motorwechsel

ICE - Internal Combustion Engine, Verbrennungsmotor
TC - Turbo Charger, Turbolader
MGU-H - Motor Generation Unit - Heat
MGU-K - Motor Generation Unit - Kinetic
ES - Energy Store, Batterie
CE - Control Electronics, Steuergeräte
EX - EXhaust System, Auspuff