Schon zu Beginn der Formel-1-Saison 2022 klagte Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas über ein Problem mit seiner Kupplung. Langsame, inkonsistente Starts waren die Folge. Man erinnere sich an Bottas Alfa-Debüt in Bahrain, wo er in der ersten halben Runde von P6 auf P14 zurückfiel. Nun soll das Team endlich eine Lösung für das Problem gefunden haben. Beim Grand Prix von Frankreich wird der Finne in den Trainings eine neue Kupplung aus dem Hause Ferrari testen.

"Wir werden mit der neuen Kupplung erstmals im FP1 fahren. Ferrari arbeitet daran schon ziemlich lange. Hoffentlich bekommen wir das Problem so in den Griff", sagt Bottas in Le Castellet. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Frankreich gibt es hier im Liveticker.

Schwingungen, die von der Kupplung kamen, sorgten dafür, dass das sich der Drehmoment beim Start inkonsistent auf die Hinterräder auswirkte. Das sorgte wiederum dafür, dass sich die Hinterräder nicht gleichmäßig drehten, und erschwerte das initiale Wegkommen. Der Verlust von Positionen war die Folge.

"Es war bisher eine ziemlich große Beeinträchtigung", so Bottas. "Solche Probleme beim Start sind natürlich nicht gut, besonders da das Mittelfeld so eng ist. Sobald du zurückfällst, ist es schwer wieder aufzuholen. Es hat mein Leben definitiv nicht leichter gemacht."

In welchem Ausmaß die Ferrari-Piloten von diesem Kupplungs-Problem betroffen sind, ist unklar. Immerhin ist die Hardware, die für den Start notwendig ist, bei den Teams unterschiedlich. Bei Charles Leclerc und Carlos Sainz konnte in der Regel jedoch ein etwas langsamerer Start als bei der direkten Konkurrenz Red Bull und Mercedes beobachtet werden.

Enge Zusammenarbeit mit Ferrari für mehr Zuverlässigkeit

In der F1-Saison 2022 ist die Zuverlässigkeit der Boliden generell ein großes Thema, mit dem auch die Top-Teams immer wieder zu kämpfen haben. Bottas hatte zuletzt in Silverstone einen Getriebe-Defekt. Bei Teamkollege Guanyu Zhou war es in Aserbaidschan die Hydraulik, in Spanien der Motor.

"Die Zuverlässigkeit ist für uns die oberste Priorität", erklärt Bottas. "Wir machen Fortschritte und konnten schon einige Probleme beheben, die wir zu Saisonstart noch hatten. Wir arbeiten auch eng mit Ferrari zusammen, da es auch Probleme gibt, die nicht von Sauber, sondern von Ferrari stammen."

Ein großes Upgrade, abseits der neuen Kupplung, bringt Alfa Romeo jedoch nicht nach Frankreich. "Bei den letzten Rennen waren wir nicht so konkurrenzfähig, wie zu Beginn der Saison", so Bottas. "Seit Barcelona hatten wir kein richtiges Upgrade mehr. Vielleicht bekommen wir in Ungarn neue Teile."