Michael Schumacher ist mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt worden. Stellvertretend für den siebenfachen Formel-1-Weltmeister nahmen Ehefrau Corinna und Tochter Gina die Urkunde aus den Händen von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst entgegen. Sohn Mick fehlte bei der Verleihung am Mittwoch in Vorbereitung auf den Großen Preis von Frankreich am kommenden Wochenende.
Der Staatspreis gilt als höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen. Der 53-jährige Schumacher wurde für seine herausragenden internationalen sportlichen Leistungen und in Anerkennung seines vorbildlichen sozialen Engagements und für seine Verdienste um sein Heimatland Nordrhein-Westfalen geehrt, teilte die Staatskanzlei NRW mit.
"Wir würdigen heute vor allem den Michael Schumacher jenseits des Rennsports und des grellen Scheinwerferlichts: einen Menschen, der ein großes Herz hat und dem es von jeher wichtig war, an andere zu denken", wurde Ministerpräsident Wüst vom WDR zitiert. "Michael Schumacher hat auch diejenigen im Blick, denen es nicht gut geht. Ihnen hat er mit äußerst großzügigen Spenden geholfen, meist ganz im Stillen. Seine Familie führt das karitative Engagement fort."
Todt: "Michael Schumacher hat den Motorsport geprägt wie kein Zweiter"
Die Laudatio auf Schumacher hielt sein früherer Teamchef bei Ferrari und langjähriger Freund der Familie, Jean Todt. Der ehemalige FIA-Präsident wand sich auf Deutsch an die geladenen Gäste in der Motorworld Köln.
"Natürlich würden wir uns wünschen, dass er seine Auszeichnung persönlich hätte entgegennehmen können. Er fehlt uns sehr", sagte Todt. "Michael Schumacher hat den Motorsport geprägt wie kein Zweiter vor und nach ihm."
Todt wurde weiterhin von unterschiedlichen Medien zitiert: "Ich bin stolz darauf, Michael meinen Freund nennen zu können. Und ich bin ebenso stolz darauf, eine sehr enge Freundschaft mit seiner Familie zu haben. Michael liebte es, im Team zu arbeiten. Und das Team liebte es, für Michael zu arbeiten. Er verstand sich als Teamplayer. In Wirklichkeit war er aber ein Teamleader. Eine Führungsfigur mit einer natürlichen Autorität. Ein leidenschaftlicher Kämpfer. Ein unerbittlicher Gegner. Ein nimmermüder Arbeiter. Ein detailverliebter Antreiber."
Schumacher Nächster in Reihe prominenter Preisträger
Schumacher zählt zweifelsohne zu den größten Sportlern unserer Zeit und setzte sich neben seinen Leistungen auf der Rennstrecke vielfach für Menschen in Not ein. Unter anderem im Jahr 2005 spendete Schumacher zehn Millionen Dollar für die Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien. Auch nach den Hochwasserkatastrophen an der Elbe 2002 hatte die F1-Legende eine Million Euro gespendet. Die Familie setzt sein soziales Engagement fort.
Letzter Preisträger des NRW-Staatspreises im Jahr 2019 war der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer. In den Jahren 2020 und 2021 konnte aufgrund der Corona-Pandemie keine Ehrung stattfinden. Den Preis, der seit 1986 verliehen wird, nahmen bislang unter anderem Jean-Claude Juncker, Jürgen Habermas, Marcel Reich-Ranicki, Paul Spiegel und Egidius Braun entgegen.
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