Kaum hatte sich die Gerüchteküche um Daniel Ricciardo und seinem Vertrag bei McLaren wieder etwas beruhigt, war der Grand Prix in Großbritannien wieder ein Rennen zum Vergessen für den Australier. Lando Norris kämpfte an der Spitze, Daniel Ricciardo um die rote Laterne. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber noch nicht beim ehemaligen Heimrennen des Australiers?

Der hohe Fall des Daniel Ricciardos aus einstigen Red-Bull-Höhen

"Ich habe das Rennen 2017 hier wirklich genossen! Vielleicht eines der besten Podien meiner Rennkarriere", erzählt Daniel Ricciardo von einem seiner absoluten Highlights in Spielberg. Abseits der Strecke schwärmt der Australier noch immer von dem Wohnwagen-Rennen, gemeinsam mit Max Verstappen. Viele schöne Erinnerungen gab es für den 33-Jährigen McLaren-Piloten in letzter Zeit nicht unbedingt. Waren die meisten Schlagzeilen von Ricciardo doch eher negativ geprägt.

Ein Podium in Österreich verlangt einen berühmten Ricciardo-Shoey, Foto: Sutton
Ein Podium in Österreich verlangt einen berühmten Ricciardo-Shoey, Foto: Sutton

Wie auch zuletzt in Großbritannien, Heimrennen für das britische McLaren-Team. Angerichtet für ein gutes Ergebnis. Aber: "Silverstone war ein ziemlich dunkles Rennen. Wir waren sehr, sehr, sehr langsam und meilenweit von der Pace entfernt. Und um ehrlich zu sein versuchen wir noch immer den genauen Grund dafür herauszufinden", lautete Daniel Ricciardos Fazit zum Großen Preis von Großbritannien. Noch schlimmer: Teamkollege Lando Norris kämpfte vorne um eine Top-Platzierung mit. Trotz Technik-Problemen (gebrochenes DRS-System) hatte sich das Team aus Woking mehr erwartet. Besonders im Kampf um Platz vier in der Konstrukteurswertung, wo jeder Punkt zählt.

McLaren und Ricciardo auf Ursachen-Jagd

Was lief überhaupt schief in Silverstone? "Ich hatte einfach zu wenig Grip!", meinte Ricciardo. Nicht nur in einer Kurve, sondern überall. Zusammenfassung: Ein rätselhaftes und frustrierendes Rennen für den Australier. Die letzten Rennen versprachen einen leichten Aufwärtstrend. "Wir hatten gerade ein bisschen Konsistenz, dann kam Silverstone und jeder dachte nur: 'Okay, was zur Hölle ist hier passiert?'", erzählt Daniel Ricciardo. "Es sind nicht zwei oder drei Zehntel Rückstand und du könntest sagen, dass du das falsche Set-Up gewählt hast oder so. Aber wenn du von solchen Abständen sprichst."

Zur Beendigung seiner Negativserie benötigt Daniel Ricciardo McLarens Unterstützung. "Es kann jedes Wochenende passieren. Besser früher als später!", sagt der Australier. Er selbst warte und hoffe auf das Beste. Dass ein verhextes Chassis an seinen schlechten Leistungen schuld ist, kann der 'Honigdachs' allerdings ausschließen, bei McLaren ist es Usus, regelmäßig zu tauschen. "Wenn das Auto gut genug ist, hier aufs Podest zu fahren, dann glaube ich, dass ich das schaffen kann!", gibt sich Ricciardo trotz allem selbstbewusst. Das berühmt-berüchtigte Momentum brauche er dazu nicht unbedingt.

Ricciardo: Helmut bleibt Helmut

Back-to-Back-Rennen seien gleichzeitig ein Vor- und Nachteil. "Wir haben die Chance, gleich zurückzuschlagen. Andererseits gibt es uns nicht viel Zeit für die Analyse des letzten Wochenendes." Was laut Daniel Ricciardo nicht unbedingt schlecht ist, so bliebe auch weniger Zeit, über das schlechte Ergebnis nachzudenken. Nebenberuflich Optimist freut er sich schon auf eine neue Chance: "Hoffentlich haben wir ein besseres Auto und ein gutes Wochenende." Ricciardo äußert sich auch als Freund des Sprintformates. Grund? Weniger Blödsinn, mehr Rennfahren.

Daniel Ricciardo und Helmut Marko verstehen sich noch (immer), Foto: Sutton
Daniel Ricciardo und Helmut Marko verstehen sich noch (immer), Foto: Sutton

Als ehemaliger Red-Bull-Pilot weiß Ricciardo um die Bedeutung des Heimrennens für das Team. Sein Ex-Team führt momentan beide Weltmeisterschaften mit recht komfortablem Vorsprung an. Reuegedenken? Nicht beim Australier. Mit Dr. Helmut Marko zusammen hätte er eine Menge erlebt: "Meine Beziehung mit Helmut hat sich nicht verändert. Sehr ehrlich, sehr Helmut." Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Live-Ticker.