Lewis Hamiltons Wochenende in Kanada gestaltete sich bisher wie eine Berg- und Talfahrt. Redete sich der Brite noch am Freitag darüber in Rage, wie sehr sie mit dem W13 zu kämpfen haben, scheint am Samstag zumindest an diesem Rennwochenende der Knoten geplatzt zu sein.

Lewis Hamilton fühlt sich wie 2007

"Ehrlich gesagt, fühle ich mich großartig, ich bin richtig happy!", so die euphorischen Worte Hamiltons nach dem Qualifying des Kanada GP. "P4! P4 hat sich noch nie so gut angefühlt, um ehrlich zu sein. Vielleicht in meinem ersten Rennjahr, in meinem ersten Jahr hier 2007, als ich im Quali zum ersten Mal P4 erreicht habe, das war damals ein tolles Gefühl."

Was den Briten in diesem Zusammenhang vor allem positiv stimmt, ist die Tatsache, dass sich die Saison 2022 bei Mercedes bisher eher kompliziert gestaltet. Noch nach dem zweiten Training war Hamilton alles andere als glücklich mit seinem Boliden. "Nichts, das wir an diesem Auto ausprobieren scheint zu funktionieren", lauteten am Freitag die verärgerten Worte Hamiltons.

Mercedes experimentierte mit verschiedenen Setups, was beim Briten allerdings nicht aufzugehen schien. "Wir haben über Nacht viel am Auto gearbeitet und sind gestern in zwei verschiedene Richtungen gegangen, um Informationen zu sammeln", so der Brite.

Im Qualifying lief es für Hamilton dann aber deutlich besserl. "Ich habe das Gefühl, dass dieses Auto in einem ganz anderen Rhythmus arbeitet. Es funktioniert nicht in einem normalen Rhythmus, und es war schwierig, sich daran zu gewöhnen."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt nach dem Qualifying sogar, dass bei Lewis Hamilton und George Russell noch mehr drinnen gewesen wäre. "Wenn wir Lewis mit einer 'Cool-Down-Runde' eine bessere Strategie gegeben hätten, dann wäre er weiter vorne gelandet", so der gebürtige Wiener.

Lewis Hamilton mit besserem Flügel für Kanada-Rennen?

Auch für das Rennen hat Mercedes bei George Russell und Lewis Hamilton unterschiedliche Wege gewählt. "Wir haben für das Rennen immer noch leicht unterschiedliche Abstimmungen, aber wir befinden uns in einer großartigen Ausgangsposition, so dass ich hoffentlich versuchen kann, die Position zumindest zu halten."

Im Gegensatz zu Russell fährt Hamilton nämlich mit weniger Flügel, was ihn auf den Geraden einen besseren Topspeed ermöglicht. Das spiegelt sich auch bei den gemessenen Geschwindigkeiten wider. Beim Messpunkt auf der langen Gerade vor der finalen Schickane war Hamilton über neun km/h schneller als sein Teamkollege. Ein Geschwindigkeitsunterschied, der dem Briten im Rennen auch beim Verteidigen helfen könnte. Alle News zum Formel-1-Rennen heute in Kanada gibt es im Liveticker.