Daniel Ricciardos jüngstes Formtief in der Formel 1 2022 beschäftigt seit mehreren Wochen nun den F1-Fahrermarkt für die Zukunft. Ricciardos Vertrag läuft eigentlich noch für ein weiteres Jahr, doch nach schwachen Leistungen befeuerten mehrere Aussagen von McLaren-Sportchef Zak Brown die Gerüchteküche.
Erst recht, als Brown vor zwei Wochen bei Medienterminen in Indianapolis davon sprach, es gäbe "Mechanismen" im Vertrag. Während Ricciardo gleichzeitig am Freitag im Training verunfallte, dann nie auf Touren kam und schließlich abgeschlagen hinter Teamkollege Lando Norris auf Platz 13 ins Ziel kam. Doch in Baku verwehrt sich Ricciardo der Vertrags-Gerüchte und beteuert sowohl Jobsicherheit als auch Potenzial zum Fortschritt.
Mit Brown hat Ricciardo seit Monaco erneut gesprochen, aber nicht umfangreich über Vertragsfragen. "Da musste nichts groß ausgeführt werden", sagt Ricciardo, der impliziert, dass Browns vage Äußerungen in Indianapolis wohl bloß übertrieben und aufgeblasen wurden. "Ich weiß, manche Dinge werden aus dem Kontext gerissen. Da bin ich keiner, der zu viel versucht reinzulesen."
Ricciardo versichert: McLaren-Durchbruch nicht weit weg
"Am Ende des Tages kenne ich die Fakten zwischen uns, was ich mit dem Team habe", versichert Ricciardo. "Alles ist klar für uns, der Vertrag mit dem Team ist klar. Ich stehe voll dahinter, das habe ich auch klar gemacht. Jetzt muss ich auf der Strecke zeigen, was ich leisten kann."
Genau daran hängt es bei Ricciardo momentan. Im Vorjahr hatte er schwach begonnen, mit der Charakteristik des McLaren-Designs zu kämpfen gehabt, und lange gebracht, um halbwegs nahe an Lando Norris heranzukommen. 2022 scheint er nun nach dem Reglementswechsel jedoch wieder in die alten Negativ-Muster zurückgefallen zu sein. Selbst mit dem Wechsel auf Ground-Effect-basierte Autos haben die McLaren-Designs nämlich noch immer gewisse ähnliche Fahreigenschaften.
Das, gepaart mit dem, was 2022 neu ist, macht Ricciardo momentan offensichtlich das Leben schwer. "In diesem Sport läuft alles auf einem so hohen Niveau, dass ein kleines Problem einiges nach sich ziehen kann", erklärt er. "Es geht für mich wirklich nur darum, mich wieder zurechtzufinden, damit ich eins mit dem Auto bin. Dann wird es wieder laufen."
Ricciardo freut Druck: Dann ist der Erfolg umso besser
"Das habe ich schon zuvor gefühlt, und das kann auf jeder Strecke passieren", versichert Ricciardo. Nach Monaco setzten er und die McLaren-Ingenieure sich in der Fabrik in Woking zusammen und zerlegten einmal mehr das ganze Wochenende, ehe Ricciardo am Montag vor Baku eine weitere Session im Simulator einlegte.
So fühlt er sich gut gerüstet für Baku: "Wir kommen mit ein paar Dingen hierher, die wir am Auto ausprobieren wollen, damit ich wieder zurück an diesen Ort finde. Für die Zukunft habe ich jetzt vollstes Vertrauen." Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Live-Ticker.
Mental will er sich von den ganzen Gerüchten und Problemen höchstens angespornt fühlen: "Ich erwarte auch keine Wahnsinns-Storys, wenn ich als 13. ins Ziel komme. Aber ich mag den Druck. Der ist eine gute Plattform, um daraus Leistung zu ziehen. Und auch, warum ich hier bin. Erfolg schmeckt nach Schwierigkeiten immer ein bisschen süßer. Darauf freue ich mich."
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