Bei Carlos Sainz will es in der Formel-1-Saison 2022 nicht und nicht klappen. Ausgerechnet vor dem Heimpublikum in Barcelona erlitt der Ferrari-Pilot die nächste Schlappe - wieder war es ein selbst verschuldeter Fahrfehler, der Sainz diesmal den Spanien-GP ruiniert. Mit Platz vier als Schadensbegrenzung ist er nach dem Rennen ganz und gar nicht zufrieden.

Die Eigenfehler häufen sich bei Sainz. Nach den Drehern am Start des Australien-GPs und im Qualifying von Imola ist es der dritte grobe Fehltritt, den er sich hier erlaubt hat. Sainz sucht den Grund noch immer im neuen Ferrari F1-75.

Sainz verhaut Start und macht Barcelona noch schlimmer

Der Spanien-GP war für den von Platz drei losfahrenden Sainz ohnehin schon auf den ersten Metern falsch losgegangen. "Ich habe einen Fehler gemacht, die Ampel hat mich ein bisschen überrascht", ärgert er sich. Die roten Lichter gingen in Barcelona sehr schnell aus, Sainz ließ die Kupplung daraufhin zu aggressiv kommen und verlor sofort zwei Plätze.

Auf Platz fünf liegend versuchte er danach sofort Druck zu machen, nur um sich dann in Runde sieben in Kurve vier einmal durch das Kiesbett zu drehen. Später sollte ihm das auch Max Verstappen nachmachen, wenngleich ohne den Dreher. Starke Winde dort am Kurveneingang machten es dort das ganze Rennen über schwierig zu fahren, und für Sainz, der das ganze Wochenende mit der Balance des Autos haderte, war das eine ganz und gar ungesunde Kombination.

"Das Auto war dort für mich das ganze Wochenende am Eingang auf Messers Schneide", erklärt er. "Die Kombination mit der verwirbelten Luft vom Auto vor mir und der Windböe hat mich dazu gebracht, das Heck zu verlieren." Sainz fiel zurück auf den elften Platz, von da an begann eine zähe Aufholjagd: "Ich hatte das Auto im Schotter beschädigt, dann bin ich viel herumgerutscht, das hat die Reifen überhitzt und alles sehr schwierig gemacht."

Sainz kommt mit Ferrari weiter nicht zurecht

Sainz tat sich danach schwer, das Vertrauen ins Auto zu finden. Er konnte sich zwar durch das Mittelfeld durchkämpfen, aber es war ein langsamer Prozess. Kurz vor dem Ende hatte er sich immerhin wieder in die Top-fünf gekämpft, und ein überhitzender Mercedes von Lewis Hamilton schenkte ihm zum Schluss den vierten Platz.

"Ich bin in das Rennen gegangen mit der Hoffnung, um den Sieg oder das Podium zu kämpfen", ist Sainz danach frustriert. Es bleibt nur die Erkenntnis, dass Sainz und der Ferrari F1-75 nach wie vor nicht zusammenfinden: "Ich bin nicht zufrieden mit der Balance, das Auto passt noch immer nicht."

"Das Auto ist etwas zu direkt für mich", sagt Sainz. "Ich muss andere Dinge probieren, und damit kommen Fehler." Wann die Fehlerserie wirklich reißen könnte, traut er sich unmöglich einzuschätzen: "Es ist eine Kombination von Pech und Fehlern. In der Zukunft dreht sich das entweder sehr schnell oder sehr langsam. Ich muss einfach weiterarbeiten."