Für Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Teamkollege George Russell reichte es beim Qualifying in Bahrain lediglich für Platz fünf und neun. Eher ungewöhnliche Startplätze für zwei Mercedes-Piloten. Doch der W13 kann mit den Boliden von Ferrari und Red Bull derzeit nicht mithalten. Mercedes-Teamchef Toto Wolff gesteht: "Wir haben zu spät erkannt, dass wir ein Problem mit dem Auto haben."
Der erste Test der neuen Formel-1-Ära in Barcelona verlief für den Rennstall aus Brackley noch durchaus solide. Den dritten Testtag in Spanien beendeten Hamilton und Russell auf Platz eins und zwei. "Wir wussten, dass wir beim zweiten Test in Bahrain ein massives Update einführen würden. Deswegen haben wir den Daten aus dem ersten Test nicht so viel Beachtung geschenkt, wie wir hätten sollen", erklärt Wolff. Tatsächlich verblüffte Mercedes beim ersten Testtag in Bahrain mit einem neuen, radikalen Konzept für den W13 mit nur minimalen Seitenkästen. Trotzdem lief es für das Team nicht so wie erhofft: "Als wir das Auto schließlich auf der Strecke in Bahrain ausprobierten, wurden wir von den Problemen überrascht", so der Mercedes-Boss. Jetzt würde man alles daran setzten die Fehler zu beseitigen.
Radikale Seitenkästen und Mercedes-Motor doch ein Fehlgriff?
Ganz verkehrt soll der Mercedes-Bolide für die Formel-1-Saison 2022 nicht sein. "Wenn wir das Potential des W13 entfalten können, dann werden wir auch vorne mitmischen", beteuert Wolff. Die radikalen Seitenkästen des Autos will das Team aus Brackley für die Aufholjagd mit Sicherheit beibehalten. Ein Mittelweg aus den Aero-Designs der Tests in Barcelona und Bahrain käme nicht in Frage. "Wir haben uns für das derzeitige Konzept entschieden und wir sind fest davon überzeugt, dass das der richte Weg ist", so der Österreicher.
Derzeit muss sich Mercedes allem Anschein nach hinter Ferrari und Red Bull mit dem dritten Platz zufriedengeben. Pro Runde würde der W13 etwa eine halbe Sekunde auf die Boliden der beiden Konkurrenzteams verlieren. "Wir wissen, wo wir die Zeit verlieren. Die Aufholjagd hat bereits begonnen", verkündet Wolff. Vor allem das am Silberpfeil stark ausgeprägte Bouncing-Phänomen und das Übergewicht des W13 machen Mercedes derzeit zu schaffen. Teamchef Wolff schätzt, dass sie womöglich das schwerste Auto unter den zehn Teams gebaut haben.
Auffallend ist zudem, dass alle Teams mit Mercedes-Motor im Qualifying zu kämpfen hatten. Vier der fünf Piloten, die es nicht uns Q2 schafften, werden von einem Mercedes-Motor angetrieben. Von Problemen mit der Power Unit will Wolff derzeit aber nicht sprechen. Dafür seien noch nicht ausreichend Daten vorhanden. Zusätzlich hätten Ferrari und Honda einfach einen guten Job gemacht. Große Unterschiede bei der Performance der Motoren sehe der Mercedes-Boss aber nicht. "Wir müssen zuerst die Probleme mit unserer Chassis lösen, bevor wir versuchen, die Millisekunde Unterschied bei der Power Unit zu finden", so Wolff.
diese Formel 1 Nachricht