Die Testfahrten in Barcelona liegen hinter uns. Ein klares Bild der Kräfteverhältnisse lässt sich aufgrund des frühen Phase der Saison 2022 noch zwar noch nicht abbilden, doch Red Bull zeigt sich mit dem neuen Boliden trotz ein paar Problemen zuversichtlich.

Max Verstappen und Sergio Pérez konnten am Freitag insgesamt 147 Runden abspulen und landeten mit ihren Zeiten in der Tabelle auf den Rängen drei und vier hinter den beiden Mercedes-Piloten. Vor allem Verstappen zeigt sich von seinem neuen Renner angetan, wagt für den Saisonstart in Bahrain aber noch keine Prognose.

Max Verstappen glücklich mit Balance von neuem Red Bull

Ledgilich 59 Runden konnte Max Verstappen am Freitagmorgen in den Asphalt des Circuit de Catalunya brennen. Verglichen mit den 147 Umläufen des Niederländers vom Mittwoch relativ mau. Doch an den am Vortag aufgetretenen Getriebeproblemen lag es dieses Mal nicht. Ganze fünf durch die Konkurrenz verursachte Rotphasen kamen am Vormittag zustande.

"Wie bei jedem konnten wir dadurch nicht unser ganzes Programm absoliveren", erklärt Max Verstappen nach seinem Einsatz. Dennoch gelang es dem amtierenden Weltmeister über drei Tage in Barcelona hinweg, ein Gefühl für seinen neuen Boliden zu entwickeln. Ein positives, wie er verrät: "Es hat alles gut gearbeitet. Das Auto hat sich gut angefühlt. Ich habe da weitergemacht, was ich an Tag eins gemacht habe und das ist das wichtigste."

Dabei geht es vor allem darum, die neue Fahrzeuggeneration der Königsklasse kennenzulernen. Eine Prognose, was das Kräfteverhältnis angeht, möchte Max Verstappen hingegen noch nicht abgeben. Die Zeiten seien schlichtweg nicht aussagekräftig. Gleichzeitig zeigt sich Verstappen aber optimistisch. "Das Auto fährt sehr flüssig und ich bin glücklich mit der Balance", so Verstappen, der auf dem C3 mit einer 1:19.765 die viertschnellste Zeit des Tages drehen konnte. Damit lag er rund sechs Zehntel hinter der Tagesbestzeit von Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton, der seine Runde aber auf der weichsten Mischung, dem C5, fuhr.

Der Niederländer erwartet in Bahrain ein klareres Bild, zumal sich die Boliden auf dem Wüstenkurs anders anfühlen werden, ist er sich sicher. "Ich schenke den Zeiten noch keine Aufmerksamkeit. Wir werden im Q3 in Bahrain darauf blicken."

Teamkollege Sergio Pérez, der den RB18 am Freitagnachmittag übernahm, verlässt Barcelona ebenfalls mit einem positiven Gefühl. "Ich denke, wir haben eine gute Pace", so der Mexikaner, der 2022 in seine zweite Red-Bull-Saison gehen wird. "Ich denke wir haben ein sehr gutes Potential, obwohl es natürlich noch sehr früh ist." Pérez bekam am Freitagnachmittag die Chance, seinen Renner auch auf nassem Untergrund auszuprobieren. Der Kurs in Barcelona wurde nach der Mittagspause bewässert.

Max Verstappen und Sergio Pérez sind nach den Testfahrten in Barcelona positiv gestimmt, Foto: LAT Images
Max Verstappen und Sergio Pérez sind nach den Testfahrten in Barcelona positiv gestimmt, Foto: LAT Images

Chefingeniuer von Red Bull, Chef-Renningenieur Guillaume Rocquelin stützt unterdessen die Aussagen der beiden Red-Bull-Piloten. "Um die Woche zusammenzufassen, würde ich sagen, dass es sehr vielversprechende Tage mit dem neuen Auto waren. Die Sache, die mich am meisten zufriedenstellt, ist, dass wir eine solide Plattform haben und eine Richtung, auf die wir aufbauen können", so Guillaume.

Red Bull zuversichtlich: 'Glauben, dass wir vorne dabei sind'

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko lehnt sich unterdessen bereits ein Stück aus dem Fenster. "Wir glauben, dass wir vorne mit dabei sind", lässt sich Helmut Marko gegenüber Motorsport-Magazin.com entlocken.

Auch in Sachen Konkurrenz hat sich der Österreicher bereits ein Bild gemacht und sieht neben Red Bull auch Mercedes weit vorne. "Ferrari scheint stark zu sein und auch McLaren ist da", führt Marko aus, betont aber, dass es generell schwer zu sagen ist, mit wie viel Sprit die einzelnen Teams auf ihren Programmen unterwegs waren. Red Bull habe ohnehin noch mit einem etwas zu schweren RB18 zu kämpfen, dem aber durch geplante Updates entgegengearbeitet werden soll.

Bevor die Lichter am 19. März in Bahrain 2022 zum ersten Mal ausgehen, haben die zehn Teams noch drei weitere Tage Zeit, um sich auf den Saisonstart vorzubereiten. Vom Donnerstag, dem 10. März, bis zum Samstag, dem 12. März, werden auf dem Bahrain International Circuit die offiziellen Testfahrten der Formel-1-Saison 2022 stattfinden.