Neben einem komplett neuen Fahrzeug-Reglement freut sich die Formel 1 2022 auch auf eine völlig neue Reifengeneration. Reifenhersteller Pirelli ersetzt die 13-Zoll-Reifen der vergangenen Jahre in der kommenden Saison durch 18-Zoller. Die neuen Pneus sollen dabei helfen, dass Racing in der Königsklasse zu verbessern. Auch auf die Boxenstopps werden sie einen Einfluss haben, denn die größeren und schwereren Reifen stellen die Mechaniker vor neue Herausforderungen.

"Die neuen Reifen stellen ein Problem beim Boxenstopp dar", meint Ferrari-Renndirektor Laurent Mekies im Rahmen der Teampräsentation der Scuderia. "Die größere Reifen, ein größeres Rad, 4 Kilogramm mehr pro Reifen. Dazu die Radkappe an der Außenseite - Das wird eine neue Herausforderung für die Mechaniker", ist er sich sicher.

Mekies: Mussten unsere Mechaniker gezielt trainieren

Den Ablauf eines Boxenstopps werden die Teams folglich anpassen müssen. Für die Mechaniker gilt es, jeden Handgriff neu zu erlernen. Die 18-Zoller haben eine ganz andere Dimension als ihre Vorgänger und verändern folglich jeden Bewegungsablauf. "Wir mussten über den Winter sehr gezielt trainieren, um diese Gesichtspunkte auszugleichen", lässt Mekies wissen.

Woran die Scuderia in den vergangenen Wochen und Monaten genau gearbeitet hat, wollte der Renndirektor nicht preisgeben. Schließlich stehen die restlichen neun Teams vor denselben Herausforderungen wie Ferrari - und mit einem reibungslos funktionierenden Boxenstopp können bekanntlich entscheidende Zehntelsekunden gewonnen werden, die über Erfolg und Misserfolg eines Undercut-Versuchs entscheiden können.

Trotz 18-Zoller: Ferrari will gleichschnelle Stopps wie 2021

Zu langsameren Stopps als im Vorjahr sollen die 18-Zoller allerdings nicht führen, so Mekies weiter. Zumindest nicht bei Ferrari: "Wie das in der Formel 1 nun mal so ist, wollen wir keine Performance ab- oder zurückgeben", erklärt der Renndirektor der Scuderia. "Deshalb zielen wir darauf ab, auf dem gleichen Niveau zu sein, wie im letzten Jahr mit den 13-Zoll-Reifen."

Ob das Ferrari - und den restlichen Teams - gelingt, zeigt sich in rund einem Monat. Dann startet die Formel 1 auf dem Bahrain International Circuit in ihre neue Ära. Bis dahin bleiben noch knapp vier Wochen Trainingszeit für die Mechaniker, u.a. bei den ersten Testfahrten des Jahres, die kommende Woche in Barcelona stattfinden.