Obwohl Lando Norris noch immer einer der jüngsten Fahrer im derzeitigen Formel-1-Feld ist, startet er mit den Testfahrten in der kommenden Woche bereits in seine vierte Saison in der Königsklasse. Mit dem Alter kommt bei einem der heißesten Talente im Feld auch die Erfahrung. Das gilt aber vor allem außerhalb des Autos.

Auf der Strecke galt Norris seit dem Beginn seiner Formel-1-Laufbahn noch nie als Crash-Pilot. Im Gegensatz zu Weltmeister-Piloten wie Max Verstappen oder Sebastian Vettel, die in den ersten Jahren ihrer Karriere durch übereifrige Aktionen regelmäßig für Karbonschrott sorgten, war Norris selbst in seiner Debütsaison kaum in Kollisionen involviert.

Norris reift heran: Musste viele Entscheidungen treffen

Doch vor allem neben der Strecke will er einen Wandel bemerkt haben: Norris, der noch als Teenager die Formel-1-Landschaft betreten hat, entwickelt langsam seine erwachsene Reife. "Viele Entscheidungen, die ich treffen musste, machen mich nicht mehr zu einem Kind", so der 22-Jährige.

Damit meint Norris vor allem seinen neuen langfristigen Vertrag, dessen Unterzeichnung am am 9. Februar bekannt wurde. Der Kontrakt bindet ihn bis 2025 an McLaren und macht ihn zu einem der bestbezahlten Formel-1-Piloten. Laut ungesicherten Informationen der britischen Boulevard-Presse verdient er jährlich über zehn Millionen Pfund, umgerechnet etwa 12,5 Millionen Euro.

Teamintern ändert sich durch diesen Vertrauensvorschuss durch McLaren einiges: "Das Team verlässt sich viel mehr auf mich. Ich habe keine Entschuldigungen mehr, in der vierten Saison kann ich mich nicht mehr dadurch herausreden, dass ich zu jung bin", erklärt Norris.

Neue Heimat: Monaco

Neben seiner Vertragsverlängerung hat Norris auch abseits des Paddocks einen großen Lebensschritt vollzogen. Der im englischen Bristol geborene Youngster zog im Dezember nach Monaco - aus Steuergründen, wie er unumwunden zugab.

Das Steuerparadies an der Cote d'Azur ist ein Mekka für Rennfahrer. Zahlreiche Piloten haben in dem Stadtstaat ihren Wohnsitz, darunter etwa auch Max Verstappen, Lewis Hamilton, Alex Albon oder Charles Leclerc. "Von den anderen Formel-1-Fahrern habe ich noch niemanden getroffen", sagt Norris, "ich weiß, dass Alex und Charles da sind. Vielleicht spiele ich mit Charles irgendwann Golf oder Paddel."

In erster Linie bedeutet der Umzug für Norris, dass er seinen Freundeskreis auf der Insel zurücklassen musste. "Ich vermisse das UK-Leben und meine Freunde", gestand der WM-Sechste der letzten Saison. Auch ein Auto besitzt er in Monaco noch nicht, genauso wenig wie ein Boot. "Vielleicht kann ich mir ja eines von Max leihen", scherzte Norris.