Vergessen, dass stellte Mercedes Motorsportchef Toto Wolff gleich klar, das könne man nie, was 2021 beim Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi passiert ist. Selbst zwei Monate nach dem umstrittenen Rennen war die Entscheidung der Rennleitung bei der Präsentation des neuen Mercedes F1 W13 das vorherrschende Thema.

Vor allem aber die Konsequenzen, die die FIA aus dem Saisonfinale zog. Einen Tag vor dem Mercedes-Launch ließ der neue Präsident Mohammed Ben Sulayem Taten sprechen. In Zukunft werden sich Niels Wittich und Eduardo Freitas in der Rennleitung abwechseln. Dabei werden sie von Herbie Blash als Berater und von einer Remote-Rennleitung unterstützt. Der bisherige Rennleiter Michael Masi muss seinen Posten aufgeben.

Wolff weist Gerüchte zurück: Kein Einfluss auf Masi-Aus

"Ich glaube, dass hier die richtigen Schritte gemacht wurden", zeigte sich Toto Wolff zufrieden. "Ich bin durch die Änderungen, die eingeführt werden, optimistisch gestimmt. Die Rolle des Rennleiters ist nicht einfach, jetzt sitzen dort zwei erfahrene Männer - das ist gut. Aber die Unterstützungs-Struktur ist essenziell."

Gerüchte, wonach Mercedes einen Rauswurf des Rennleiters von der FIA forderte, weist Wolff zurück: "Das ist nicht wahr. Ich weiß nicht, woher das kommt. Personelle Entscheidungen obliegen ausschließlich der FIA. Jedes Unternehmen muss so etwas autark entscheiden und lässt sich da nicht reinreden. Am allerwenigsten Mohammed Ben Sulayem, der eine klare Vision hat, wo strukturelle Schwächen entstanden sind."

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Wolff: Glaube, dass richtige Impulse getroffen wurden

Vermissen wird der Österreicher den Australier aber wohl nicht. "Abu Dhabi war nur der Höhepunkt von unkonventionellen Entscheidungen", so Wolff zu Motorsport-Magazin.com. "Es obliegt der FIA, hier Entscheidungen zu treffen - ob personell oder strukturell. Wenn ich das von außen betrachte, glaube ich aber, dass die richtigen Impulse getroffen wurden."

Schon vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi war Mercedes mit den Vorgängen bei der FIA nicht zufrieden. Bereits in Brasilien eskalierte die Situation mit der Disqualifikation von Lewis Hamilton nach dem Qualifying. In Saudi Arabien gab es größere Diskussionen über das Zurückgeben von Positionen, über den Zeitpunkt der Rennunterbrechung und über die Startaufstellung beim Restart.

"Wir haben die letzten Jahre Freestyle-Interpretationen der Regeln gesehen, deshalb heißen wir die Änderungen des neuen Präsidenten willkommen", so Wolff. Nicht immer waren es aber Entscheidungen der Rennleitung: Über Strafen entschieden und entscheiden weiterhin die Stewards.