Kein Glück für Sergio Perez im Qualifying zum Ungarn-GP: Der Red-Bull-Pilot musste sich nach einem verpatzten Ende der Session mit über einer Sekunde Rückstand hinter Lewis Hamilton, Valtteri Bottas und Max Verstappen auf dem vierten Platz einreihen.

Danach ist Perez frustriert, denn er hatte in Q3 keine zweite schnelle Runde fahren können. Als viertes Auto in einem Zug von Bottas, Hamilton und Verstappen kam er nach der letzten Aufwärmrunde erst über die Ziellinie, als die Uhr bereits abgelaufen war, und konnte so seinen letzten schnellen Versuch nicht mehr starten. Mit ein Grund: Die von den Mercedes angeführte Gruppe hatte in den letzten zwei Kurven noch einmal stark verlangsamt.

Perez weist Hamilton keine Schuld am Ungarn-Zug zu

Die Mercedes-Fahrer schienen am Schluss des Qualifyings auf der letzten Aufwärmrunde mit ihrer Verzögerungstaktik die hinter ihnen fahrenden Red Bulls geradewegs zu sabotieren - indem sie langsamer als nötig machten, um Verstappen und Perez so die Reifenvorbereitung zu stören und schließlich ihnen sogar die Chance auf die letzte schnelle Runde zu nehmen, was bei Perez sogar funktioniert zu haben schien.

Im Nachhinein betrachtet trügt der Schein aber. Das Szenario war einfach schlechtes Zeitmanagement. Red Bull fuhr spät und hinter den Mercedes raus. Perez will auch nichts von Schuldzuweisungen in Richtung Hamilton wissen: "Lewis hatte eine vernünftige Lücke zu Bottas vorne. Irgendwas muss passiert sein, irgendwer muss massiv von Gasly zurückgefallen sein, glaube ich."

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"Ich habe einfach den Preis dafür bezahlt, das letzte Auto im Zug zu sein", gesteht Perez. "An dem Punkt dachte ich, dass ich genügend Zeit hatte. Das war nicht der Fall, dadurch habe ich meinen letzten Versuch verloren."

Perez lässt Zeit liegen: Fortschritt im Qualifying trotzdem gut

Wie viel mehr für Perez noch möglich gewesen wäre, sei dahingestellt. Daran, dass er die Mercedes hätte schlagen können, glaubt er selbst nicht. Nur dass er seine Fortschritte, die er über das ganze Wochenende und auch über das Qualifying hinweg gemacht haben will, nicht mehr beweisen konnte, bedauert er.

So sieht ein Rückstand von fast sechs Zehntel auf Verstappen natürlich schlimm aus: "Der Fortschritt durch das Qualifying hindurch war gut. Sehr schade, dass wir die letzte Runde in Q3 verloren haben." Bis dahin hatte Perez das ganze Wochenende damit verbracht, in den mittelschnellen Kurven nach Konstanz bei der Fahrzeugbalance zu suchen.

Zum Glück für Perez kam Pierre Gasly, der schnellste Mittelfeld-Pilot, trotz besserer Strecke am Schluss nur bis auf 62 Tausendstel ran, aber nicht vorbei. Damit ist für morgen mit Startplatz vier noch alles offen. Perez baut auf einen Start-Vorteil mit den Soft-Reifen, denn Mercedes vor ihm startet auf Medium: "Ich hoffe sehr, dass wir morgen viel Druck auf sie ausüben können."