Mercedes musste beim Formel-1-Rennen in Österreich am vergangenen Wochenende eine bittere Niederlage einstecken. Lewis Hamilton hatte gegen den späteren Sieger Max Verstappen keine Chance und Mercedes verpasste zum vierten Mal in Serie den GP-Sieg - eine Negativ-Serie in der Hybrid-Ära.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff verlautbarte daraufhin, dass der Fokus des Teams bereits auf der Saison 2022 lag. "Wir haben damit aufgehört, für dieses Jahr weiterzuentwickeln, weil wir glauben dass es wichtig ist uns richtig auf nächstes Jahr einzustellen."

Auf Nachfrage ob das bedeutete, dass es überhaupt keine Upgrades in diesem Jahr für das amtierende Weltmeister-Team mehr gebe, bestätigte Wolff: "Das ist im Grunde das, was ich sage." Auch Aufforderungen von F1-Rekordchampion Lewis Hamilton, neue Teile für den Mercedes W12 zu entwickeln, wies Wolff öffentlich ab.

Allison widerspricht Wolff: Wir bringen Upgrades

Doch bei der Aussage von Toto Wolff handelte es sich möglicherweise nur um einen Bluff. Diesen Schluss legte eine Aussage des Mercedes-Technikchefs James Allison nahe. Im Podcast "F1 Nation", der Teil des offiziellen Formel-1-Webauftritts ist, behauptete Allison stattdessen: "Wir haben eine vernünftige Anzahl von Dingen, die unser Auto in den kommenden Rennen schneller machen werden".

Doch einen Widerspruch zwischen seinen Aussagen und jenen von Toto Wolff wollte Allison, der am 1. Juli offiziell die Rolle des Chief Technical Officers übernimmt, naturgemäß nicht erkennen. "Ich denke nicht, dass Toto genau das gesagt hat", so Allison. "Toto hebt hervor, dass die Regeln für das nächste Jahr eine große und haarige Angelegenheit sind und einen Großteil unserer Aufmerksamkeit beanspruchen", erklärte er weiter.

Laut Allison habe sich der Großteil der Fabrik seinen Fokus bereits auf nächstes Jahr gelegt. "Aber das bedeutet nicht, dass es nicht noch Dinge gibt, die aus der Zeit vor diesem Fokuswechsel stammen." Vor allem von Seiten der Power-Unit-Abteilung in Brixworth erwartet Allison noch substanzielle Verbesserungen.

Mercedes mit Rückstand

Die Weltmeisterschaft 2021 hat Mercedes noch lange nicht abgeschenkt. Denn neben diesen einzelnen Upgrades erhofft sich das Team aus Brackley, dass man in den verbleibenden 15 Saisonrennen das Paket, über welches man derzeit verfügt, besser verstehen kann und so in der Lage ist, sich besser auf die einzelnen Strecken einzustellen.

Im Titelkampf der Fahrer-WM hat Lewis Hamilton nach acht von 23 Saisonrennen bereits 18 Zähler Rückstand auf Max Verstappen, in der Konstrukteurs-Meisterschaft beträgt der Abstand zu den Bullen sogar 40 Punkte. Doch trotz der Dominanz in den letzten Jahren hat Mercedes Erfahrung mit derartigen Situationen gesammelt. 2017 lag Hamilton beispielsweise nach dem Monaco-GP mit 25 Zählern gegenüber Sebastian Vettel im Rückstand.