Nachdem Toskana GP in Mugello war Red-Bull-Fahrer Max Verstappen aufgebracht. Er hatte zuvor im zweiten Rennen hintereinander ein Problem mit der Power-Unit und den dritten Ausfall des Jahres erlebt. In das Mikrofon des niederländischen TV-Senders 'Ziggo Sport' sagte er danach: "Im Moment habe ich einfach die Schnauze voll und keinen Bock mehr!" Es waren nicht direkt die technischen Probleme, die zum Aus in der ersten Runde geführt hatten. Weil ihm die Power fehlte, rutschte er ins Mittelfeld ab und geriet dort ins Chaos. Nach einer Kollision endete sein Rennen im Kiesbett. Vor dem zehnten Rennen der Formel-1-Saison 2020 in Sotschi gab sich der Niederländer am Donnerstag wieder entspannter.

"Ich bin nach Hause gefahren und habe nicht viel über den Rennsport nachgedacht", sagte er in der Pressekonferenz in Sotschi. "Ich habe Zeit mit Freunden verbracht. Es war gut, eine Woche Pause zu haben. Die Tripleheader sind hart. Ich bin motiviert, wieder zu starten."

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Chancen, um den Sieg zu kämpfen, sieht der 22-Jährige allerdings nicht. Das wäre ohne die Probleme laut Teamchef Christian Horner in Mugello möglich gewesen. "Es war hier noch nie ein gutes Wochenende für uns", schätzt Verstappen seine Erfolgsaussichten ein. "Ich erwarte keine Wunder." Die Formel 1 gastiert seit 2014 in Sotschi. In den bisherigen sechs Grands Prix ist noch kein Podiumsergebnis für die roten Bullen herausgekommen.

Die fehlende Performance liegt an der Streckencharakteristik. "Hier gibt es lange Geraden und viele kurze 90 Grad Kurven", sagt Verstappen. Die Leute hinter uns werden dichter dran sein. Unser Ziel ist es, auf das Podium zu fahren." Zuletzt hatte Renault auf Red Bull aufgeschlossen. Racing Point ist ebenfalls in diesem Jahr ein regelmäßiger Podiumskandidat.

Horner hatte Motorenpartner Honda unlängst aufgefordert, die Probleme in den Griff zu bekommen. Schließlich hatten Power-Unit-Probleme schon beim Saisonauftakt am Red Bull Ring ein gutes Abschneiden von Verstappen und dessen Teamkollegen Alexander Albon verhindert. Ein weiteres Versagen der Antriebseinheit dürfe es nicht geben.

Albon sieht Aufwärtstrend in letzten Rennen

Ob dies gelungen ist, konnte Verstappen am Donnerstag noch nicht einschätzen. Auf die Frage, ob man verstanden, habe, wodurch die Probleme entstanden seien, antwortete er: "Im Moment können wir nur darüber spekulieren. Das wird sich auf der Strecke herausstellen. Sie haben mir viel erklärt und hoffentlich passiert es nicht noch einmal."

Bei Albon war das Stimmungsbild nach dem zweiten Rennen in Italien gegensätzlich zu jenem Verstappens. Er fuhr in Mugello erstmals in seiner Formel-1-Karriere auf das Podest. Für ihn ist der dritte Platz das Ergebnis einer positiven Entwicklung. "Von Spa über Monza bis Mugello habe ich mich im Auto besser zurechtgefunden und die Pace wurde besser. Es hat sich gut angefühlt, aber es ändert nichts an meiner Herangehensweise. Ich bin auf das fokussiert, was ich tun muss, um aus jedem Wochenende das Beste rauszuholen."