Nico Hülkenberg hat an den vergangenen beiden Rennwochenende der Formel 1 in Silverstone mächtig Eindruck hinterlassen. Vor allem beim zweiten Event, dem Rennen zur Feier von 70 Jahren Formel 1, gelang dem Ersatz für den an Covid-19 erkrankten Sergio Perez bei Racing Point regelrecht ein Durchbruch.
Die Bilanz: Platz drei im Qualifying, P7 im Rennen wegen eines späten Not-Stopps. Sonst wäre ein Top-5-Ergebnis möglich gewesen, Hülkenberg wie schon in der Qualifikation vor Teamkollege und Stammfahrer Lance Stroll gelandet.
Formel-1-Stars bejubeln Nico Hülkenberg
Leistungen, die Hülkenberg Lob von allein Seiten einbrachten. Schon beim Großbritannien GP hatten etwa Max Verstappen und Lewis Hamilton geschwärmt. Viele, auch dieses Duo, sah sich bestätigt: Hülkenberg verdient nach wie vor einen festen Stammplatz in der Formel 1.
So sieht es auch der Sportchef der Königsklasse, Ross Brawn. „Es muss eine körperlich unfassbare Herausforderung für Nico Hülkenberg gewesen sein“, schreibt der Brite. „Ich weiß nicht wie groß seine Schmerzen am Ende des Rennens waren, aber es war das ganze Wochenende eine großartige Leistung von jemandem, der am Ende fallen gelassen worden ist.“
Mercedes: Nico Hülkenberg 2013 erste Wahl nach Lewis Hamilton
Damit zielt Brawn auf Hülkenbergs Aus nach der Formel-1-Saison 2019 bei Renault, nach drei Jahren bei den Franzosen. Für Brawn offenbar keine gute Entscheidung. „Ich habe Nico als Fahrer immer sehr respektiert. Er ist ein sehr starker Fahrer, der in der Formel 1 sein sollte“, schreibt der ehemalige Ferrari- und Mercedes-Mann.
Wie groß dieser Respekt ausfällt, macht Brawn mit einer kleinen Enthüllung deutlich. „Ich hätte ihn vor Jahren fast unter Vertrag genommen, als ich bei Mercedes am Ruder war“, erinnert der ehemalige Teamchef der Silberpfeile. Von 2010 bis 2013 leitete Brawn, nach der Übernahme seines eigenen Rennstalls Brawn GP durch Mercedes, das Werksteam.
Nico Hülkenberg: Formel-1-Weltmeister statt Negativ-Rekordhalter?
Wann genau Hülkenberg beinahe bei Mercedes gelandet wäre? Nach der Ära Michael Schumacher, also ab 2013 anstelle eines gewissen Lewis Hamilton. „Wenn sich Lewis nicht Mercedes angeschlossen hätte, wäre Nico unsere nächste Wahl gewesen“, verrät Brawn.
Ohne den damaligen Sensationstransfer des heute sechsfachen Weltmeisters von McLaren wäre die Karriere Hülkenbergs mit großer Wahrscheinlichkeit völlig anders gelaufen. Statt mit 178 Rennen ohne Podium einen negativen Formel-1-Rekord zu halten, könnte sich der Emmericher wohl Rennsieger, womöglich sogar mehrmaliger Weltmeister nennen ...
Nico Hülkenberg arbeitet an Formel-1-Comeback 2021
Stattdessen wechselte Hülkenberg 2013 von Force India zu Sauber. Nur, um 2014 zurück zum heute Racing Point genannten Team zu wechseln. Auf drei Jahre dort folgten die drei bei Renault, dann das vorläufige F1-Aus nach 2019.
Aktuell bereitet sich der Emmericher auf den Spanien GP am kommenden Wochenende in Barcelona vor. Racing Point geht allerdings zu 99 Prozent von einer Rückkehr Perez’ aus. Weitere Einsätze des Corona-Backups Hülkenberg, egal bei welchem Team, erscheinen insbesondere nach dem starken Comeback möglich. Eine vollständige Rückkehr als Stammfahrer ab 2021 ist ebenfalls nicht ausgeschlossen. Potenzielle Arbeitgeber sind etwa Haas und Alfa Romeo Sauber. In Kontakt zu so manchem Teamchef stehe er bereits, verriert Hülkenberg zuletzt.
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