Es hätte so schon sein können. Wenn Nico Hülkenberg bei seinem Formel-1-Comeback beim Jubiläums-Grand-Prix in Silverstone als Ersatzmann für Sergio Perez tatsächlich sein erstes Formel-1-Podium klarmachen hätte können. Doch nach P3 im Qualifying wurde im Rennen daraus nichts. Nach einem ungeplanten Boxenstopp musste sich der Sensations-Hulk vom Samstag sogar hinter Lance Stroll einsortieren.

Dass es mit dem ersten Podium seiner Karriere unter normalen Umständen nicht werden würde, war schon früh klar. Denn Max Verstappen knöpfte sich den Racing-Point-Piloten schon zu Rennbeginn vor. "Mein Start war nicht gut und Max kam blendend weg", analysierte Hülkenberg den Run zur ersten Kurve.

Anschließend war Hülkenberg lange Zeit auf Kurs zum vierten Platz und hatte keine Probleme Lance Stroll hinter sich zu halten. Doch nach den ersten Boxenstopps begannen langsam die Reifenprobleme am RP20. Während Charles Leclerc im Ferrari das Rennen auf nur einem Stopp durchziehen konnte, konnte auch ein zweiter Stopp Hülkenbergs Schwierigkeiten den Hinterreifen nicht in den Griff bekommen. "Die Reifen haben sich wie ein anderer Satz angefühlt, sie haben einfach nicht funktioniert."

Boxenstopp kostet Top-5-Resultat

Sieben Runden vor Schluss bog der ehemalige Renault-Pilot mit starken Vibrationen an seinem Wagen wieder an die Box ab. "Ich hatte riesige Blasenbildung hinten links, die zu starken Vibrationen führten", berichtet der Deutsche. Obwohl er dadurch die fünfte Position einbüßte, denkt Hülkenberg, dass es die richtige Entscheidung seines Teams war. "Die Reifen waren komplett am Ende. Ich denke nicht, dass ich es auf den Primes bis ins Ziel geschafft hätte."

So absolvierte Hülkenberg die letzten sieben Runden des Grand Prix auf der weichen Reifenmischung und brachte den siebten Platz ins Ziel. Einen Rang hinter Lance Stroll, der einen etwas ereignisärmeren Nachmittag zu verbuchen hatte. Im ersten Rennabschnitt belegte der Stammpilot die fünfte Position hinter Hülkenberg. Doch bis ins Ziel musste er Leclerc ziehen lassen und wurde auf der Strecke von Albon überholt.

Für Hülkenberg ist der Jubiläums-Grand-Prix wohl das Ende seiner Ersatzfahrer-Pflichten für Sergio Perez. Der Mexikaner wird aller Voraussicht nach in einer Woche in Barcelona wieder in das Cockpit seines Boliden zurückkehren. Hülkenberg wird dennoch für den Fall, dass Perez auch dort keinen negativen Coronatest vorweisen kann und zum Zuschauen verdammt ist, zum Spanien-Grand-Prix reisen.