Die Formel-1-Saison 2019 ist vorbei. Es war ein Jahr voller Highlights, spannender Kämpfe und prickelnder Teamduelle. Zum Jahresabschluss nimmt Motorsport-Magazin.com alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Renault-Pilot Daniel Ricciardo.

Steckbrief Daniel Ricciardo

Karriere2019
GP-Starts17121
Siege70
Bestes Rennergebnis14
Podien290
Ø Rennplatzierung9,910,47
Ausfälle324
Schnellste Runden130
Poles30
Bestes Quali-Ergebnis14
Ø Position im Qualifiyng9,510
Punkte104054

Die Qualifying-Performance 2019: Mit den Qualifyings war es bei Renault so eine Sache. Manchmal lief es, manchmal lief es nicht. Ricciardo machte größtenteils das Beste daraus, und zog immerhin zwölf mal in Q3 ein. Damit ist er zumindest drittbester Mittelfeld-Pilot hinter dem McLaren-Duo Sainz und Norris.

Zwar war das Samstags-Ergebnis für Ricciardo oft stark von dem abhängig, was das Auto hergab, aber seinen Teamkollegen hatte er jedenfalls im Griff. Nico Hülkenberg musste eine deutliche 13:8-Niederlage einstecken. Im Verlauf der Saison kam Ricciardo bald dahinter, wie er den Renault R.S.19 anpacken musste, und war meistens eine letzte Zehntel schneller als Hülkenberg.

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Die Renn-Performance 2019: In den Rennen konnte Ricciardo mehrmals seine Klasse und seine Erfahrung beweisen. Mit 54 Punkten und WM-Rang neun konnte er zwar im Kampf um die Mittelfeld-Spitze nicht mitreden, aber verantwortlich dafür waren oft äußere Einflüsse. Man denke nur an den Ausfall in Bahrain, oder das Unfallpech in Belgien.

Wenn er jedoch einmal in Position war, dann konnte Ricciardo auch im Mittelfeld glänzen. Der Renault, mit etwas weniger Abtrieb, beraubte ihn anfangs zwar seiner Spätbrems-Künste. Doch bis zum Saisonende wusste Ricciardo auf jeden Fall, wie er mit dem Auto umgehen musste, um im Rennen das Maximum herauszuholen, vor allem aus den Reifen. Wobei ihm Renaults aggressive, frühe Boxenstopps manchmal das Leben unnötig schwer machten.

Das sagt Daniel Ricciardo selbst: "Ich weiß, dass ich mehr Punkte als Nico habe, ich darf nicht enttäuscht sein. Die Saison war okay - ich wusste, dass es schwierig sein würde. Ich bin zwar in ein neues Team gekommen, aber die Leute hier haben es ja schon vorher gemacht. Normalerweise ist es einfacher, von einem Auto mit weniger Grip zu einem mit mehr Grip zu wechseln. Du kommst an und das Auto macht mehr als erwartet. Das ist hier etwas anderes. Aber ich war ganz zufrieden damit, wie ich mich umgestellt habe."

Fazit: Im Großen und Ganzen hat Daniel Ricciardo 2019 das abgeliefert, was man von ihm verlangen konnte. Nico Hülkenberg hat er geschlagen, und um die Spitze des Mittelfeldes konnte er zumindest mitfahren, wenn es das Auto erlaubte. 2020 sind die Ziele relativ einfach: Renault wieder als vierte Kraft etablieren, und den neuen Teamkollegen Esteban Ocon kontrollieren. Für Ricciardo persönlich muss Letzteres eigentlich Pflicht sein. Ersteres muss er dafür mit dem Team gemeinsam bewerkstelligen.

Bewertung im Motorsport-Magazin.com-Fahrerranking

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