Die Vorbereitungen auf die Formel-1-Saison 2019 laufen auf Hochtouren. Auch wenn Schlagzeilen dieser Tage Mangelware sind, die Teams befinden sich in der stressigsten Phase des Jahres. Die letzten Teile kommen in die Produktion, das Auto nimmt langsam Gestalt an. Am 12. Februar präsentiert Renault als erstes Team (Stand 23.01.2019) den neuen Boliden.

Doch große Launches sind längst nicht mehr üblich. Viele Teams präsentieren ausschließlich online oder erst beim Test in Barcelona. So auch Red Bull in dieser Saison. Am Donnerstag stehen die offiziellen Crashtests für den RB15 an, danach wird über das Rollout entschieden.

Der erste Funktionstest wird in Silverstone abseits der Öffentlichkeit stattfinden. Je nach Ergebnis der ersten Crashtests früher oder später. "Es ist immer knapp. Wir haben Newey aber inzwischen beigebracht, dass der erste offizielle Testtag kein Rollout für Funktionstests ist", so Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko zu Motorsport-Magazin.com.

Red Bull war lange Zeit für das Just-in-Time-Prinzip bekannt. Oftmals wurde der Formel-1-Bolide erst an der Strecke beim offiziellen Test zum ersten Mal zusammengebaut. Weil dann Teile nicht ganz passten oder kleinere Probleme auftraten, verlor Red Bull wertvolle Testzeit. Nicht selten fanden die Österreicher erst im Saisonverlauf den Anschluss an ganz vorne.

Deshalb muss Newey seinen Zeitplan seit der abgelaufenen Saison konservativer gestalten. Beim Rollout - der wie bei den meisten Teams als Filmtag stattfindet - handelt es sich um einen Funktionstest.

2015 fuhr Red Bull bei den Tests im Camouflage-Look, Foto: Red Bull
2015 fuhr Red Bull bei den Tests im Camouflage-Look, Foto: Red Bull

Noch vor dem ersten offiziellen Testtag am 18. Februar 2019 soll der RB15 zudem auf dem Rollenprüfstand stehen. Auf dynamischen Rollenprüfständen kann das gesamte Auto samt Power Unit und Getriebe getestet werden, lediglich die aerodynamischen Teile müssen abgeschraubt werden. Im Gegensatz zum Windkanal sind die Tests auf Rollenprüfständen nicht reglementiert.

Übrigens: Gut möglich, dass Red Bull Bilder vom Rollout verbreitet, auf denen noch nicht die ganze Wahrheit zu sehen sind wird. "Man kann beim Design schon ein bisschen was vertuschen", erklärt Marko. Vor einigen Jahren war Red Bull den gesamten Wintertest im Camouflage-Look unterwegs, 2018 hatte Red Bull für die Studio-Shots und das Rollout eine spezielle Lackierung. Auf den Studiofotos der vergangenen Saison hatte Red Bull sogar Details im Photoshop retuschiert.

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