Das Grid für die Formel-1-Saison 2019 ist fast komplett. Wie Toro Rosso am Montag nach dem Finale in Abu Dhabi bekanntgab, wird Alexander Albon im kommenden Jahr den zweiten Boliden neben Rückkehrer Daniil Kvyat pilotieren. Der Brite beendete in diesem Jahr die Formel 2 als Dritter und war seit längerem bei Red Bulls Juniorteam im Gespräch.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl, zu wissen, dass ich nächstes Jahr in der Formel 1 sein werde", so Albon, der ursprünglich bei Nissan für die Formel E unterschrieben hatte. Der 22-jährige Brite mit thailändischen Wurzeln war bereits seit einigen Monaten bei Toro Rosso im Gespräch, die vertragliche Situation mit dem japanischen Automobilhersteller verzögerte eine Verpflichtung jedoch.

Am Montagvormittag hatte Nissan die Auflösung des Vertrages mit Albon bekanntgegeben, womit der Weg für sein Formel-1-Engagement bei Toro Rosso frei war. "Alexander hat 2018 eine beeindruckende Formel-2-Saison gezeigt. Er hat vier Rennen gewonnen und die Meisterschaft als Dritter abgeschlossen", so Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost über den Neuzugang.

Red Bulls verlorener Sohn: Auch Alex Albon flog bereits aus Förderprogramm

Dieser war bereits 2012 Teil von Red Bulls Juniorprogramm, wurde dort jedoch nach kurzer Zeit bereits wieder vor die Tür gesetzt. "Während meiner gesamten Singleseater-Karriere durchlebte ich Höhen und Tiefen. Ich wurde 2012 von Red Bull vor die Tür gesetzt und wusste, dass mein Weg in die Formel 1 sehr viel härter werden würde", sagt Albon.

"Die Art, wie er seine Gegner in den Rennen überholt, zeigt, dass er gereift und bereit ist, in der Formel 1 zu fahren", hebt Tost die Qualitäten des einstigen Zöglings hervor, die ihn nun wieder auf Red Bulls Radar brachten. "Toro Rosso freut sich sehr darauf, 2019 mit Daniil und Aex zwei junge, starke und konkurrenzfähige Fahrer zu haben."

Albon: Dank an Red Bull und Dr. Helmut Marko

Albon setzt damit fast schon eine Tradition bei Toro Rosso fort, denn nicht nur er und Kvyat sind verlorene Söhne Red Bulls, der nun wieder in die Arme ihrer Förderer zurückkehren. Auch Brendon Hartley, der Ende 2017 für Toro Rosso in der Formel 1 debütierte, war ein ehemaliger Fahrer aus Red Bulls Nachwuchsprogramm.

Newcomer Albon weiß, wem er seine große Chance zu verdanken hat: "Ich habe wirklich hart gearbeitet und versucht, jedes Mal, wenn ich ins Auto gestiegen bin, zu beeindrucken. Ich muss mich bei Red Bull und Dr. Marko bedanken, dass sie an mich geglaubt und mir eine zweite Chance gegeben haben."

Der unter thailändischer Lizenz startende Albon wird außerdem der erst zweite Formel-1-Pilot aus dem südostasiatischen Land sein. Prinz Bira, mit vollem Namen Prinz Birabongse Bhanutej Bhanubhandhu, war zwischen 1950 und 1954 der erste Landsmann Albons, der sich an der Königsklasse versuchte. Der Adelige sammelte bei 19 Starts immerhin acht WM-Punkte.

Formel 1 für 2019 fast komplett: Nur Stroll fehlt noch auf der Meldeliste

Mit Toro Rosso sind neun der insgesamt zehn Teams für 2019 komplett. Lediglich bei Force India steht noch die Bekanntgabe des zweiten Fahrers neben Sergio Perez aus. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass Lance Stroll nach dem Aufkauf des Teams durch seinen Vater Lawrence diesen Platz erhalten wird. Der Kanadier wird beim Pirelli-Test in Abu Dhabi bereits im Force India sitzen.