In der Formel-1-Saison 2019 stehen uns einige Neuerungen ins Haus. Eine davon ist die Partnerschaft von Red Bull und Honda. Die Österreicher trennen sich mit dem Finale in Abu Dhabi nach zwölf Jahren von Renault und hoffen mit den Japanern auf eine goldene Zukunft. Vor allem Max Verstappens hohe Ambitionen ruhen auf der Power Unit von Honda. Der Niederländer strotzt bereits vor Tatendrang.

"Ich bin sehr aufgeregt", so der 20-Jährige, der mit den Renault-befeuerten Red-Bull-Boliden bisher vier Siege einfahren konnte. "Natürlich versuchen wir diese Saison auf die bestmögliche Art zu beenden", hofft er in den ausstehenden Rennen, seiner Statistik noch einen weiteren Erfolg hinzufügen zu können, bevor der Neuanfang des Teams mit Honda richtig losgeht.

In den Köpfen der Red-Bull-Ingenieure wurde der Schalter aber längst umgelegt, wie Verstappen erklärt: "Das Team ist sehr motiviert, die Arbeit für nächstes Jahr zu beginnen." Die Erwartungshaltung ist hoch, nachdem das erfolgsverwöhnte Team mit dem Beginn der Power-Unit-Ära zunächst hinter Mercedes und wenig später auch hinter Ferrari zurückfiel.

Verstappen will nicht ausschließen, dass Red Bull mit Honda aus dem Stand den Anschluss schaffen und aus eigener Kraft um Siege kämpfen könnte. "Es ist im Moment etwas schwierig zu sagen. Aber wenn wir ein magisches Chassis bauen und der Motor wirklich gut funktioniert, dann können wir das vielleicht", hofft er auf eine sofortige Konkurrenzfähigkeit.

Red Bull anders als McLaren: Team lässt Honda freie Hand

Den Nährboden, da ist er sicher, hat Red Bull bereits gelegt. Schließlich kann Honda seit dem Zusammenschluss mit Toro Rosso und seinem Arbeitgeber ganz anders entwickeln, als noch zu McLaren-Zeiten. "Sie machen heute im Grunde genommen ihr eigenes Ding um den Motor zu entwickeln, anstatt ein Team zu haben, das ihnen sagt, wie sie den Motor machen sollen", erklärt er, dass bei Red Bull keine Size-Zero-Diktatur herrscht.

"Außerdem haben sie ein paar neue Leute an Bord, ein anderes Management. Es sieht sehr vielversprechend aus", so Verstappen weiter. Vor allem die von Honda in Russland eingeführte Ausbaustufe hat Milton Keynes noch einmal einen Boost verliehen. Spätestens seitdem selbst Renault-Werksfahrer Carlos Sainz erklärte, dass der Qualifying-Modus der Japaner mehr Dampf als der eigene hat, läuft Verstappen das Wasser im Mund zusammen.

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Mexiko GP (07:02 Min.)

Hondas Formel-1-Motor 2019 in Qualifying- und Renntrimm besser als Renault

"Ich hoffe wirklich, dass wir nächstes Jahr nach dem Qualifying strahlende Gesichter haben werden", sagt der zukünftige Teamleader, der immer noch auf seine erste Pole Position in der Formel 1 wartet. Nicht wenige glauben, dass er diese mit einem anderen Aggregat im Heck längst eingetütet hätte. 2019 soll es aber in jedem Fall besser aussehen: "Ich kenne die Zahlen, was sie auf dem Prüfstand bei den Vorbereitungen für nächstes Jahr leisten."

Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko erklärte gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass der Honda-Motor für 2019 den aktuellen von Renault bereits in sämtlichen Belangen in den Schatten stellt. Dieser sei nicht nur im Qualifying, sondern "auch im Rennen" vorne. Am lebenden Objekt werden Hondas Weiterentwicklungen in den Schlussakkorden der Saison 2018 bei Toro Rosso getestet.

"Es ist auch für Toro Rosso", beteuert Dr. Marko, dass es sich bei den sich nun häufenden Updates inklusive Grid Penalties nicht nur um Opfergaben für Red Bulls 2019er Projekt handelt: "Es ist auch für Toro Rosso. Die halbe Saison schreiben die sowieso schon ab. Die profitieren dann genauso wie wir. Aber natürlich ist es eine sehr kooperative Geste und Arbeitsweise von Toro Rosso."

Verstappen: Simulator statt Toro-Rosso-Test in Abu Dhabi

Mit Pierre Gasly wird Red Bull neben Max Verstappen kommendes Jahr einen Piloten im Cockpit haben, der bereits über Erfahrung mit dem Honda-Motor verfügt. Gerüchte, dass Verstappen bei den Testfahrten nach dem Finale in Abu Dhabi den Toro Rosso zwecks Erfahrungswerten mit Honda testen könnte, erteilte der Niederländer eine Absage: "Das ist nicht nötig. Nächstes Jahr wird der Motor sowieso ein Neuer sein, also wird er etwas anders sein."

Im Winter, so Verstappen, habe er ausreichend Zeit sich mit dem Charakter der Power Unit vertraut zu machen: "Ich werde ihn sowieso im Simulator fahren, und sobald wir in Barcelona bei den Testfahrten zurück im Auto sind, haben wir ausreichend Tage um ein Gefühl dafür zu entwickeln."