Eigentlich könnte Sebastian Vettel mit Startplatz zwei beim Italien GP 2018 in Monza zufrieden sein. Nur Teamkollege Kimi Räikkönen war schneller, startet deshalb von Pole Position. Das wichtigste aber müsste sein, dass Titelrivale Lewis Hamilton 0,014 Sekunden langsamer war und auf Platz drei hinter Vettel startet.
Doch wirklich Freude strahlte Vettel auf der Pressekonferenz nach dem Qualifying nicht aus, das Ferrari die gesamte erste Startreihe vor heimischer Kulisse einbrachte. "Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Ende des Qualifyings, diese Emotionen überwiegen nun", gestand Vettel.
Motorsport-Magazin.com fragte bei Vettel nach, was genau im letzten Versuch schief ging. "Es war einfach keine saubere Runde, die anderen Runden waren ein bisschen besser", erklärte er. "Ich habe ein bisschen in der ersten Schikane verloren, ein bisschen in der zweiten und in den Lesmos. Nur der letzte Sektor war gut. Ich hatte Glück, dass ich Zweiter und nicht Dritter bin."
Vettel muss Räikkönen Windschatten geben
Doch ist das die ganze Erklärung für Vettels schlechte Laune? Wohl kaum. Als der WM-Zweite über die Ziellinie fuhr, sah es noch nach Pole für ihn aus. Doch Teamkollege Kimi Räikkönen kam direkt nach ihm über die Linie und entriss ihm die Pole wieder. Etwas verwundert funkte Vettel: "Darüber reden wir später."
Doch über den Funkspruch wollte Vettel in der Pressekonferenz keine Auskunft geben. "Ich war nicht glücklich, aber ich sage euch nicht warum", meinte er nur leicht angesäuert.
Der wahre Grund für Vettels Frust ist wohl die Reihenfolge, in der er und Räikkönen im Q3 auf ihre Runden geschickt wurden. Schon im ersten Versuch profitierte Räikkönen von Vettels Windschatten, im zweiten Versuch erneut.
"Wir haben eine Abmachung, dass das jedes Wochenende wechselt. Diesmal war Kimi der Hintere", meint Vettel nur. Bei Mercedes kam WM-Leader Lewis Hamilton in den Genuss des Windschattens, fuhr hinter Teamkollege Valtteri Bottas her. Offenbar hätte sich Vettel im WM-Kampf mehr Unterstützung seines Teams gewünscht.
"Der Windschatten-Effekt hier ist riesig", erklärt Rivale Hamilton. Speziell mit den seit 2017 bereiteren Autos und breiteren Reifen macht der Windschatten einen große Unterschied. Weil die Autos mit kaum Flügel fahren, ist Dirty Air kein besonders großes Problem.
Bereits vor einer Woche sorgte Vettel für Aufregung am Funk, als er im Qualifying zur Schimpftirade ansetzte. "Stopp, Stopp! Ihr zerkratzt den Unterboden. Aufhören! Fuck! Was soll das verdammt? Hebt verdammt nochmal das Auto an! Ihr zerkratzt den Unterboden... Ihr zerkratzt den Unterboden...", schrie er in Spa in seinen Helm, als die Mechaniker das Auto nicht ausreichend angehoben hatten und der Unterboden über den Asphalt schleifte.
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