Für Kimi Räikkönen startet die Formel 1 nach der Sommerpause mit einem Highlight. Nein, der Iceman hat eigenem Bekunden zufolge noch keine Übereinkunft über einen neuen Ferrari-Vertrag erzielt. Die hatten diverse Medienberichte aus Italien in Form eines neuen Einjahreskontrakts mit Option auf ein weiteres Jahr 2020, anhängig von den Ergebnissen des Finnen in der F1-Saison 2019, bereits vermeldet, damit ihren vorherigen Meldungen, Charles Leclerc sei bereits fix mal eben komplett widersprochen.

Vielmehr startet für Kimi Räikkönen die zweite Saisonhälfte schlicht und ergreifend mit seinem ganz klaren Lieblingsrennen im Kalender: Dem Belgien GP in Spa, den der Ferrari-Star bereits vier Mal gewann. "Es ist einfach das Layout. Es ist eine schöne Strecke. Die alte Busstop-Schikane fand ich besser, die haben sie aber ein paar Mal verändert. Doch sonst nicht so viel. Noch dazu stimmt das Racing hier. Das ist sowohl für uns Fahrer als auch die Zuschauer klasse", erklärt Räikkönen seine ganz besondere Beziehung zu den Ardennen.

Kimi Räikkönen mit Spa-Sieg zum 100. Formel-1-Podium?

Sein 100. F1-Podium mit Sieg am Sonntag zu krönen wäre für den Finnen deshalb jedoch nicht mehr wert als auf jeder anderen Strecke. "Das Ziel ist doch immer, zu gewinnen", sagt Räikkönen. "Und wenn das nicht möglich ist, nehmen wir eben das mit, was wir bekommen können. Das spielt also keine wirkliche Rolle."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Belgien GP: (07:21 Min.)

Eine sehr viel größere Rolle, ob es überhaupt zum Sieg reichen kann, spielt in Spa-Francorchamps traditionell das Wetter. Doch nicht nur traditionell, sondern auch speziell - 2018. Denn: Der aktuelle Wetterbericht sagt unbeständige Bedingungen voraus. Immer wieder drohen Schauer. Vor allem am Freitag, weniger am Rennsonntag, aber auch zum Qualifying am Samstag. Genau das hatte Ferrari in Ungarn trotz Überlegenheit um Startreihe eins gebracht. Mercedes nutzte die nassen Bedingungen perfekt aus.

Ferrari im Regen mit Nachteil gegen Mercedes?

Damit nicht genug. Schon beim Rennen zuvor in Hockenheim legte Lewis Hamilton auf feuchter Strecke eine atemberaubende Pace an den Tag. Ferrari-Leader Sebastian Vettel jedoch hatte zu kämpfen, rutschte unter Druck, Hamilton auf Abstand zu halten sogar in die Streckenbegrenzung. Das Aus, ein ganz dicker Rückschlag im WM-Kampf. Unter dem Strich bleibt nach diesen beiden Rennen somit ein fader Regen-Beigeschmack. Hat Ferrari auf nasser Fahrbahn einen Nachteil gegen Mercedes?

Kimi Räikkönen beruhigt. "Nein. Das Auto war ziemlich gut, ich konnte einen guten Speed gehen", so Räikkönen über das Qualifying in Budapest. "Leider hatte ich aber ein Auto vor mir als ich frische Reifen aufgezogen hatte und dann nur noch eine Runde im Spray, wo es dann unmöglich ist, schnell zu fahren", erklärt der Finne. "Sonst war ich die ganze Zeit sehr zufrieden mit dem Auto im Nassen. Es war sogar besser, als es mal war. Deshalb machen mir da null Sorgen, welche Bedingungen uns hier auch immer erwarten mögen."

Räikkönen versichert: Ferrari liegt im Regen gut

Ohnehin verbesserte sich der Wetterbericht für Spa in den vergangenen Tagen sukzessive. "Aber hier ändert es sich oft sehr schnell", weiß Spa-Experte Räikkönen dennoch. "Und es kann in der einen Kurve regnen und in der anderen nicht", erinnert Formel-1-Routinier Räikkönen angesichts der 7,004 Kilometer langen Strecke von Spa. "Aber das war bei den letzten paar Rennen nicht anders, dass mal an der einen Stelle nass war und an der anderen nicht. Ich habe mich im Nassen auf jeden Fall wohlgefühlt."

Regen und Wetter beiseite sieht Räikkönen Ferrari für die zweite Saisonhälfte gut aufgestellt. Oder zumindest nicht besser oder schlechter als vor der Pause. Ein Vergleich mit den Vorjahren sei aber unmöglich, so der Iceman. Ferrari müsse sich ganz einfach nicht irritieren lassen, voll auf sich selbst schauen und nachlegen. "Unser Ziel ist es, uns immer noch weiter zu verbessern. Es gibt da noch ein paar Dinge und wir haben auch noch einige Sachen, die kommen werden", kündigt Räikkönen wie zuvor schon Vettel Updates an. "Aber die haben die anderen sicher auch."