Toro Rosso ist im Formel-1-Mittelfeld zurück im Geschäft. In Ungarn holte Pierre Gasly nach ein paar zuletzt schwierigen Rennwochenenden mit Platz sechs endlich wieder gute Punkte, und wurde sogar bester Fahrer hinter den Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull.

Beim Start kam Gasly zuerst nicht ideal weg, konnte aber dann im Kielwasser von Max Verstappen in Kurve 1 an Carlos Sainz vorbeifahren. Damit lag Gasly im Mittelfeld vorne, und begann langsam eine Lücke zu Sainz und der Konkurreten von Haas aufzufahren. Am Ende konnte er diese Lücke bis zur letzten Runde verwalten. Kevin Magnussen versuchte noch eine späte Aufholjagd, musste sich aber geschlagen geben.

Gasly: Ungarn-Rennen wie ein Traum abgelaufen

Das Ungarn-Rennen war Gaslys drittes Punkte-Ergebnis, und seine dritte Top-Leistung der Formel-1-Saison 2018. In Bahrain hatte er ebenfalls das Mittelfeld dominiert, und seine Leistung in Monaco war ebenfalls beeindruckend gewesen. "Ich musste einfach so viel Druck machen wie möglich und versuchen die Reifen am Leben zu halten, und es lief genau wie in einem Traum", jubelt Gasly danach. "Es war großartig."

Trotzdem war es nicht einfach, die Lücke zur Konkurrenz dahinter zu halten. "Ich war 70 Runden lang am Limit, das war eine Herausforderung", meint Gasly. Als Belohnung bekam er dafür sogar Hilfe durch blaue Flaggen: "Ich glaube das war das erste Mal, dass die Autos vor mir blaue Flaggen bekamen. Als ich das sah, dachte ich: 'fuck, das heißt ich fahre ein gutes Rennen'!"

Toro Rosso 2018 auf und ab: Dürfen Gelegenheiten nicht verpassen

Toro Rosso kann in der Formel-1-Saison 2018 nicht immer glänzen. An einigen Wochenenden geht gar nichts, Gasly erinnert auch nach Ungarn noch einmal: Vor einer Woche kamen sie in Hockenheim noch nicht einmal aus Q1 raus. Solche Rennen wie in Ungarn bieten sich Gasly also nicht immer: "Ehrlich gesagt waren Bahrain, Monaco und dieses Wochenende die einzigen, bei denen wir solche Ergebnisse erreichen hätten können."

"Es gibt einfach Strecke, wo das Auto viel besser funktioniert", gibt Gasly zu. "Es ist ziemlich überraschend. Aber wenn es so wie heute funktioniert, müssen wir da sein und sicherstellen, dass wir alle möglichen Punkte mitnehmen können."

Hartley: Keine Punkte nach Strategie-Fehler

Ein paar Punkte blieben bei Toro Rosso in Ungarn liegen. Brendon Hartley war von Platz acht gestartet, dann leistete sich sein Team allerdings einen Strategie-Fehler. Sie holten Hartley schon früh an die Box, um sich gegen Hülkenberg abzusichern. Allerdings war das unnötig, wie McLaren bewies. Alonso und Vandoorne blieben noch viele Runden lang auf alten Reifen auf der Strecke und gingen so an Hartley vorbei.

Schon davor hatte Hartley Probleme. Am Start verlor er gegen Magnussen, dann ging es weiter bergab: "Mein Rennen wurde zerstört, als ich hinter Sainz hängen blieb, während er auf dem härteren Reifen fuhr. Dann haben wir zu früh auf Hülkenberg reagiert und den Medium-Reifen aufgezogen, der für mich nicht die beste Leistung gebracht hat." Romain Grosjean lag am Ende ebenfalls vor Hartley.

Damit holt Toro Rosso dank Gasly acht Punkte, geht dafür mit Hartley leer aus. Da Sauber in Ungarn eine Nullnummer verbuchte, kann Toro Rosso den Vorsprung auf die Schweizer in der Konstrukteurs-WM auf zehn Punkte ausbauen und Platz acht halten. Gasly holt sich mit seinem Ergebnis Platz 13 in der Fahrer-WM von Romain Grosjean zurück und liegt nur knapp hinter Ocon, Sainz und Perez.