Kleines Happy End für Sebastian Vettel beim Formel-1-Rennen in Ungarn. Von Position vier aus gestartet holte sich der Ferrari-Pilot auf dem Hungaroring noch Rang zwei, nachdem es zwischenzeitlich gar nicht so gut für Vettel aussah.
Als einziger in den Top-Pilot startet Vettel auf den Soft-Reifen, die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gingen auf Ultrasoft aus der ersten Reihe ins Rennen, ebenso Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen von Platz drei.
Am Start machte sich der Grip-Nachteil etwas bemerkbar, doch Vettel konnte seine Position behaupten. In Kurve zwei profitierte Vettel, weil Räikkönen hinter Bottas stecken blieb. Vettel ging außen an seinem Teamkollegen vorbei. Von da an lief es eigentlich für Vettel.
Vettel: Schlechter Stopp, viel Verkehr verhindern ersten Angriff auf Bottas
Allerdings konnte Bottas die Pace von Hamilton an der Spitze nicht mitgehen, in der Folge steckte Vettel hinter Bottas fest. Doch auf den Soft-Reifen konnte er länger als die Konkurrenz draußen bleiben. Der Plan schien aufzugehen, Vettel machte auf seinen alten Soft-Reifen Zeit auf Bottas gut, der schon auf frischen Pneus unterwegs war. Vettel machte genug Zeit gut, um nach seinem Stopp wieder vor Bottas rauszukommen.
Sogar auf Hamilton konnte er Zeit gutmachen - bis er auf Verkehr auflief. Im Verkehr verlor Vettel sogar wieder Zeit auf Bottas, weshalb es bei seinem Stopp überhaupt erst wieder knapp mit dem Finnen wurde. Schon im Rennen forderte er früher Blaue Flaggen, doch gebracht hat das nichts. "Drei bis vier Sekunden habe ich da im Verkehr verloren", schimpfte Vettel später.
Weil das vordere linke Rad beim Reifenwechsel Probleme bereitete, verlor Vettel weitere wertvolle Sekunden und kam nach seinem Stopp hinter Bottas wieder raus. "Durch den Verkehr und das kleine Problem beim Boxenstopp haben wir den sichergeglaubten zweiten Platz verloren", ärgert sich Vettel.
Sieg-Chancen für Vettel schon früh dahin
Auf frischen Supersofts versuchte Vettel sofort, an Bottas vorbeizugehen. Es blieb beim Versuch. "Ich habe schnell gemerkt, dass es nicht leicht wird, vorbeizukommen", erklärt der Deutsche. "Deshalb habe ich zurückgesteckt und alles für die letzten zehn Runden aufgehoben."
Jegliche Chance auf den Sieg war damit dahin, weil Hamilton vorne unaufhaltsam davonfuhr. Doch gegen Rennende gaste Vettel noch einmal an, machte Druck auf Bottas. In Runde 66 musste sich der Finne in Kurve eins innen verteidigen, Vettel erwischte den besseren Kurvenausgang und beschleunigte Bottas auf dem Weg zu Kurve zwei aus.
Doch beim Einlenken kam es zur Kollision, Bottas fuhr auf Vettel auf. Während Vettel keinen sichtbaren Schaden davon trug und Platz zwei nach Hause fahren konnte, beschädigte sich der Mercedes-Pilot den Fronflügel und verlor deshalb noch weitere Positionen.
Vettel nach Bottas-Crash: Keine Vorwürfe
"Mit der besseren Traktion und mit DRS hatte ich viel mehr Geschwindigkeit auf der Geraden, ich war vorbei und damit war das Thema für mich schon erledigt", schildert Vettel. "Dann habe ich einen Schlag gespürt, er hat sich wohl verbremst oder verschätzt, weil er zu nah dran war. Man kann ihm keinen Vorwurf machen, wie es schwierig ist, wenn man so nah hinter einem Auto fährt. Ich hatte Glück, dass ich das Auto abfangen konnte und keinen Reifenschaden hatte."
Am Ende konnte Vettel deshalb die im Verkehr und beim Boxenstopp verlorenen Sekunden locker nehmen. "Denn mit dem Vorsprung, den Lewis hatte, wäre es schwierig gewesen, ihn einzuholen. Am Endergebnis hätte sich wohl nichts geändert", musste Vettel einsehen.
Doch die grundsätzliche Pace, auch wenn Mercedes auf dem Ultrasoft überraschte, sieht Vettel weiterhin als Ferraris Trumpf an: "Die Pace, um den Sieg mitzukämpfen war da, aber nicht, wenn man auf Position vier losfährt. Der Speed war da, noch mehr Punkte einzufahren. Aber wenn das Auto so geht, mache ich mir keine Sorgen. Wenn es so weitergeht, kommt das noch."
Vettel geht nach seinem Unfall in Hockenheim vor einer Woche und nach dem zweiten Platz beim Ungarn GP nun mit 24 Punkten Rückstand auf Lewis Hamilton in die Sommerpause.
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