Nahezu 60 Grad Celsius Spitze erreichte die Asphalttemperatur in den Freien Trainings der Formel 1 in Ungarn 2018 auf dem sehr dunklen Belag des Hungarorings. Extreme, aber in der Puszta völlig normale Bedingungen.

Mitunter die sorgten in den Ergebnissen für jedoch für schon größere Überraschungen. Sauber etwa litt gewaltig am Freitag, dafür nahm plötzlich Toro Rosso die Rolle der Schweizer - Tuchfühlung zu den Top-10 - ein.

Brendon Hartley: Können Q3-Tür aufstoßen

Pierre Gasly erreichte diese sogar, beendete FP2 als Neunter. "Heute war ein richtig guter Tag. Das Gefühl mit dem Auto war vom ersten Training an gut und wir haben jetzt eine gute Basis für den Rest des Wochenendes", jubelt der Franzose.

"Wir können hier die Tür zum Q3 aufstoßen", meint Teamkollege Brendon Hartley, im Training selbst seinem Teamkollegen mit P15 noch ein gutes Eck hinterher. Damit meint er ganz klar auch sich selbst Das müsse er auch perspektivisch. Um sich vor der Sommerpause doch noch einmal für eine Weiterbeschäftigung in der Formel 1 zu empfehlen. "Aber Pierre hatte heute schon einen richtig guten Speed", weiß der Neuseeländer jedoch um die Schwere dieser Aufgabe.

Hitze? Da fällt einem Bahrain ein!

Vielmehr interessiert sich er jedoch dennoch für die Gesamtperformance. Nach glücklichen Punkten in Hockenheim seien diese in Ungarn jetzt sehr viel besser auch aus eigener Kraft zu erzielen. "Und das liegt an einer Kombination der Dinge", so Hartley auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Die Hitze kommt unseren Stärken entgegen. Das haben wir schon mehrfach gesehen dieser Saison, Bahrain fällt einem ein! Da waren wir mit den Reifen besser als die anderen."

Paddock-Geflüster aus Budapest - Formel 1 2018 (13:04 Min.)

Dort war Teamkollege Gasly in der Bruthitze der Wüste sensationell auf P4 gerast, die unumstrittene Nummer eins des Mittelfelds. "Und dann geht es um die Lowspeed-Kurven und Herunterbremsen. Da sind wir stark und von alldem gibt es hier viel. Es ist eine der langsamsten Strecken. Wir wussten deshalb, dass es eine gute Strecke für uns werden könnte."

An dem weniger relevanten Motorennachteil auf dem Hungaroring liege Toro Rossos Aufschwung dagegen weniger, ergänzt Red Bulls Motorsportberater im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com: " Nein, das hängt davon ab, dass das Chassis funktioniert. Was wir in letzter Zeit gelernt haben ist: je heißer es ist, desto besser ist es für den Toro Rosso. Ich hoffe, dass sie das in den Samstag retten können. Beide Fahrer sind bis jetzt im Mittelfeld gut dabei."

Ein zweites Bahrain-Wunder scheint bei Toro Rosso also ganz klar der große Ungarn-Traum. Fraglich nur, ob es tatsächlich so stark werden wird. Sowohl Haas als auch Renault erschienen im Training durchaus noch schneller oder zumindest mit mehr Potential versehen, bedenkt man nur, wie viel Zeit etwa Nico Hülkenberg durch einen Defekt an der Box verlor. Genauso kämpfte Haas mit kleinen Problemen, die wertvolle Streckenzeit kosteten (Ölleck bei Grosjean, Fehlzündungen bei Magnussen).