Ferrari hat sich im 2. Freien Training auf dem Hungaroring die Bestzeit von Red Bull zurückgeholt. Sebastian Vettel markierte knapp vor Max Verstappen die schnellste Zeit am Freitag. Daniel Ricciardo wurde Dritter. Die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas landeten weit hinter der Konkurrenz.
Die Platzierungen: Vettel unterbot mit seiner Bestzeit von 1:16.834 Minuten die von Daniel Ricciardo im FP1 aufgestellte Bestzeit um acht Zehntelsekunden. Anders als der Australier fuhr der Ferrari-Pilot seine Runde aber auf Ultrasoft statt auf Soft. Red Bull sortierte sich mit Verstappen und Ricciardo auf den Plätzen zwei und drei ein. Beide fuhren ebenfalls Pirellis Ultrasoft-Mischung.
Verstappen verlor auf Vettels Bestzeit lediglich 0,074 Sekunden. Für den Niederländer wäre wohl eine schnellere Zeit drin gewesen, wenn der erste Sektor stärker gewesen wäre. Dort verlor Verstappen bereits drei Zehntel auf Vettel. Mit zwei absoluten Sektorbestzeiten in den Streckenabschnitten zwei und drei landete er am Ende der Runde dann nur hauchdünn hinter dem Ferrari-Fahrer.
Teamkollege Ricciardo büßte zwei Zehntel auf Vettels Bestzeit ein. Hinter dem Ungarn-Sieger von 2014 landete Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Der Finne fuhr seine schnellste Runde ebenfalls auf Pirellis weichster Mischung und landete drei Zehntel hinter der Bestzeit. Mercedes bildete wie vor dem Wochenende bereits erwartet das Schlusslicht der Top-Teams.
Lewis Hamilton und Valtteri Bottas kamen auf dem für ihren Boliden so schwierigen Hungaroring am Freitagnachmittag nicht zurecht. Beide fuhren ihre schnellsten Zeiten auf dem Soft-Compound. Hamilton landete damit sieben Zehntel hinter Vettel, Bottas sogar über eine Sekunde. Ihre Runs auf Ultrasoft waren nicht von Erfolg gekrönt.
Best of the Rest war wie schon im ersten Training Haas-Pilot Romain Grosjean. Hinter ihm komplettierten Carlos Sainz, Pierre Gasly und Esteban Ocon die Top-10. Damit landeten vier unterschiedliche Teams aus dem Mittelfeld hinter den großen Drei unter den ersten Zehn. Nico Hülkenberg griff nach seinem Defekt am Vormittag erst nach über einer Stunde ein und wurde 14.
Die Zwischenfälle: Das zweite Training auf dem für gewöhnlich am Freitag sehr staubigen Hungaroring verlief ziemlich gesittet. Vettel leistete sich gleich zu Beginn einen heftigen Verbremser in der ersten Kurve, konnte aber ohne Probleme weiterfahren. Sauber-Pilot Marcus Ericsson kam bei einem Highspeed-Dreher in Kurve elf ungeschoren davon. Es war bereits der dritte Abflug des Schweden an diesem Tag.
Nach 15 Minuten meldete Fernando Alonso einen Leistungsverlust. Der McLaren-Pilot steuerte die Box an, konnte die Session nach zehn Minuten aber wieder aufnehmen. Hamilton hatte wenig später einen kleinen Schreckmoment in der ultraschnellen Kurve vier. Der Weltmeister verlor kurz das Heck, konnte seinen Mercedes aber erfolgreich abfangen und fand über die Auslaufzone den Weg zurück auf die Strecke.
Ebenfalls viel Glück hatte Stoffel Vandoorne, der beim Anbremsen auf Kurve fünf mit dem linken Hinterrad auf die Wiese kam und heftig abflog. Der Belgier hatte Glück und schlug nicht in die Streckenbegrenzung ein. Mit vier danach eckigen Reifen konnte er seinen McLaren zurück an die Box steuern.
In der letzten halben Stunde blieb es ruhig. Lediglich der Verkehr sorgte bei einigen Piloten für Gemecker im Funk. Stroll stand in der vorletzten Kurve Ericsson im Weg. Wenig später wiederholte sich die Szene mit den ehemaligen Teamkollegen Hülkenberg und Perez. Die Rennleitung untersuchte die Fälle jedoch nicht.
Etwas heikel wurde es ganz zum Schluss bei einer Boxenstopp-Simulation von Sauber. Die Boxencrew patzte bei Ericsson und schaffte es gerade so ihren Piloten zurückzupfeifen, bevor dieser mit einem losen Rad zurück auf die Strecke fuhr. Das Team musste am Nachmittag für den Unsafe Release bei den Stewards vorsprechen und wurde zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verdonnert.
Das Wetter: Mit 29 Grad Celsius Außen- und 46 Grad Streckentemperatur waren die Bedingungen für die Formel 1 auch zu Beginn des zweiten Trainings auf dem Hungaroring perfekt. Gegen Halbzeit der Session zog eine große dunkle Wolke über die Strecke, welche die Asphalttemperatur auf unter 40 Grad sinken ließ. Es blieb jedoch trocken, sodass alle Teams wie geplant ihre Programme abspulen konnten.
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