Mercedes erlebte in den Trainings der Formel 1 für den Großen Preis von Ungarn 2018 ein ziemliches Déjà-vu. Trotz der Dominanz des Weltmeisterteams seit 2014 galt der Hungaroring in den vergangenen Jahren stets als eine der Angststrecken der Silberpfeile. Auch in diesem Jahr zeigte bereits der Freitag: Lewis Hamilton und Valtteri Bottas sind nicht die Favoriten.

"Ferrari und Red Bull waren wie erwartet recht schnell und hatten eine etwas bessere Pace als wir", so das Fazit von Lewis Hamilton. Der Brite landete in beiden Sessions auf der fünften Position. Damit war er zwar schneller als der Teamkollege, doch der Rückstand auf Ferrari und Red Bull war beträchtlich.

Im FP1 fuhr er genau wie Pace-Setter Daniel Ricciardo auf Pirellis Soft-Reifen und verlor dabei vier Zehntel auf den Australier im Red Bull. Am Nachmittag legte Sebastian Vettel auf Ultrasoft die Bestzeit vor. Hamilton fuhr seine schnellste Runde anders als der WM-Rivale auf Soft und verlor dabei sieben Zehntel. Sein Run auf Ultrasoft brachte keine Verbesserung.

Hamilton und Bottas leiden in Ungarn: Reifen überhitzen

Schnell wurde ersichtlich, dass die Konkurrenz mit dem in der sengenden Hitze Ungarns bis zu 50 Grad Celsius heißen Asphalt besser zurecht kam als Mercedes. "Die heutigen Temperaturen und der Streckenverlauf, bei dem eine Kurve die nächste jagt, machten den Reifen das Leben schwer, da es keine Zeit gibt, um sie abzukühlen", klagt Hamilton, der vor allem auf der Hinterachse mit Überhitzung kämpfte.

Während der Weltmeister schon seine Schwierigkeiten hatte, bekam Teamkollege Bottas am Freitag keinen Fuß auf den Boden. "Heute war kein einfacher Tag. Das Auto war schwierig zu fahren und ich hatte Schwierigkeiten, eine Runde zusammenzubekommen", so der Finne. Im FP1 verlor er vier Zehntel auf Hamilton, in der zweiten Session waren es immer noch drei.

Auch Bottas gelang es am Nachmittag nicht, auf dem Ultrasoft-Reifen eine Verbesserung zu erzielen. "Wir hatten damit zu kämpfen, die Ultrasoft-Reifen konstant zum Arbeiten zu bekommen und es gab auch ein paar Überhitzungsprobleme", erklärt der 29-Jährige der immer noch auf seinen ersten Saisonsieg wartet.

Paddock-Geflüster aus Budapest - Formel 1 2018 (13:04 Min.)

Mercedes muss Qualifying- und Rennsetup in den Griff bekommen

"Für das zweite Training konnten wir das Setup verbessern, aber es gibt noch immer viel zu tun", so Bottas weiter. "Wir müssen noch mehr Stabilität finden." Ansonsten droht ein Wochenende als dritte Kraft, wie auch Technikchef James Allison weiß: "Obwohl wir das Auto zwischen den Trainings verbessert haben, gerade was Valtteri angeht, gibt es bis morgen noch viel zu tun, wenn wir an diesem Wochenende ein gutes Ergebnis erzielen wollen."

Das gilt sowohl für Qualifying- als auch Rennpace. Das Zeittraining hat auf dem Hungaroring zwar traditionell mehr Gewicht, durch die Hitze erwarten einige Teams am Sonntag jedoch zwei Boxenstopps. Dadurch bekommt auch die Rennpace wieder mehr Relevanz, denn sich auf Track Position ausruhen wird mit mehr Boxenstopps schwieriger.

"Das Überholen ist hier schwierig, weshalb die Platzierung im Rennen sehr wichtig ist. Je weniger Stopps man absolviert, desto besser ist es", weiß Bottas. Um auf den richtigen Weg zu kommen bleibt dem Team nur noch das 60-minütige Training am Samstagvormittag. "Ich hoffe, dass wir heute Abend etwas finden und es morgen trocken bleibt, damit wir die Änderungen testen können", so Hamilton.